- Bitcoin-Steuern: Michael Saylors MicroStrategy hat bisher keinen einzigen Bitcoin verkauft und musste darauf keine Steuern zahlen
- Neue Steuerregelung: Eine neue Regulierung in den USA könnte das Unternehmen jedoch zu einer massiven Rückzahlung zwingen
- Widerstand: MicroStrategy und Coinbase sehen darin eine unfaire Besteuerung und wollen eine Änderung bewirken
Der Ultra-Bulle Michael Saylor ist ein Heiliger für viele Bitcoiner. Mit seinem Unternehmen MicroStrategy fährt er seit Jahren eine aggressive Bitcoin-Strategie, bei der er regelmäßig mehr und mehr Bitcoins kauft. Nun könnte ihm das auf die Füße fallen.
19 Milliarden US-Dollar Steuern für MicroStrategy
Mit der Zeit konnte Michael Saylors Unternehmen 450.000 BTC im Wert von 48 Milliarden US-Dollar ansammeln. Dafür verwässerte er die Aktien des Unternehmens und nutzte die Einnahmen für den Kauf weiterer Bitcoins.
Davon profitierten selbst die Aktienhalter, denn der Wert der Aktie (basierend auf der Menge an gehaltenen Bitcoins) stieg trotz Verwässerung. „Infinite money glitch“ nennt die Bitcoin-Ikone das.
Doch das könnte dem Unternehmen nun auf die Füße fallen, wie ein Wall Street Artikel behauptet. Laut dem Inflation Reduction Act aus dem Jahr 2022 gilt für Unternehmen eine „corporate alternative minimum tax“, nach der MicroStrategy 15 % Steuern auf die Einnahmen zahlen muss.
$MSTR – MICROSTRATEGY SUDDENLY HAS A TAX PROBLEM, AND NEEDS HELP FROM TRUMP’S IRS
After years of raising money through stock and debt offerings to buy bitcoin, MicroStrategy owns a stash worth about $47 billion, which includes $18 billion of unrealized gains. In an unusual…
— *Walter Bloomberg (@DeItaone) January 24, 2025
Allerdings handelt es sich hierbei um nicht erzielte Gewinne. Michael Saylor hatte bislang keinen einzigen Bitcoin verkauft. Laut dem Portfolio-Tracker von Michael Saylor hat das Unternehmen nicht erzielte Gewinne von 19,3 Milliarden US-Dollar.
Darin liegt eine der Gefahren für Unternehmen in den USA, welche Bitcoin und Altcoins kaufen. Assets wie Kryptowährungen werden steuerlich anders behandelt als etwa Aktien.
Sollte tatsächlich eine Steuer von 19 Milliarden US-Dollar anfallen, dann könnte MicroStrategy gezwungen sein, einen großen Teil der Bestände zu verkaufen. Das könnte fatale Folgen für den Krypto-Markt haben und den Bitcoin Preis massiv drücken.
Michael Saylor und Coinbase wehren sich
Eine steuerlich unfaire Behandlung, finden MicroStrategy und die Exchange Coinbase. Bereits am 03. Januar 2025 hatten sie einen Brief an das US-Finanzamt (IRS) gesendet und darin auf die Konsequenzen für Unternehmen hingewiesen, die große Bestände an Kryptowährungen halten.
Seit 2025 gelten in den USA neue Regelungen für Kryptowährungen. Kryptobörsen und andere Broker müssen demnach ihre Transaktionen von digitalen Assets genau aufzeichnen und die Daten den Behörden zur Verfügung stellen.
Das könnte Anleger auf die dezentralen Börsen und zu DeFi-Plattformen treiben. Dadurch wäre es für die Behörden noch schwerer, Transaktionen nachzuverfolgen. MicroStrategy und Coinbase pochen dagegen darauf, die Behörden sollten bei der Besteuerung der Krypto-Halter eine Ausnahme machen.
Wie das Wall Street Journal berichtet, könnten sie damit Erfolg haben. Das Magazin zitiert den Steueranalysten Robert Willens, der davon ausgeht, das IRS würde nicht erzielte Gewinne aus Kryptowährungen nicht versteuern.
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