Lufthansa machte im ersten Quartal 1,2 Milliarden Euro Verlust. Dies teilte das Luftfahrtunternehmen am Donnerstagnachmittag mit. Ferner betonte der Konzern, dass es nicht absehbar sei, wann der Flugbetrieb wieder regulär aufgenommen werden könne.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, soll schon nächste Woche ein 9-10 Milliarden Euro schweres Rettungspaket für die Lufthansa-Gruppe auf den Weg gebracht werden. Hieran beteiligt sind alle Länder, in denen die Lufthansa Tochterairlines aufweist.
Erstes Quartal traditionellerweise auch für Lufthansa schwer
Im Q1 des vergangenen Jahres hatte die größte deutsche Airline ebenfalls Verluste zu verbuchen. Diese betrugen 336 Millionen Euro. Nichtsdestotrotz scheint das aktuelle Ausmaß den Konzern in Schwierigkeiten zu bringen.
Aktuell verfüge die Lufthansa über 4,4 Milliarden Euro an liquiden Mitteln. Dies werde jedoch rasch „weiter zurück gehen„, so die Lufthansa. Allerdings rechne der Konzern damit, „den entstehenden Kapitalbedarf mit weiteren Mittelaufnahmen am Markt decken zu können„.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach davon, dass das Unternehmen stündlich eine Million Euro an Liquidität verliere.
Starken Gegenwind kommt unterdessen von irischer Seite. Ryanair-Chef Michael O’Leary wirft der Lufthansa vor, die Corona-Krise zu missbrauchen. Dies geht aus einem „Handelsblatt„-Interview hervor: „Ich denke, dass Fluggesellschaften wie Lufthansa und Air France die Covid-Krise nutzen, um sich mit unglaublich hohen Summen vom Staat zu bereichern„. Ryanair selbst verfüge über ausreichend Bargeldreserven – und werde seinen Aussagen zufolge deutlich länger als jede andere Airline überleben.
Lufthansa Aktien Kursentwicklung im Überblick
Derzeit notieren die Lufthansa Aktien bei 7,47 Euro. Unmittelbar vor dem Börsencrash am 19. Februar mussten gewillte Investoren noch 15,44 Euro bezahlen, um Geld in Lufthansa Aktien anlegen zu können. Seit Ende Dezember 2017 verringerten sich die Aktienkurse wiederum um 75,75 Prozent.
Antizyklische Anleger finden womöglich nie eine idealere Möglichkeit, um preisgünstig einzusteigen – gleichzeitig scheint die Entwicklung der Branche aufgrund der Corona-Pandemie nach wie vor kaum absehbar zu sein.