Bei der Lufthansa wachsen die Sorgen hinsichtlich des Zustandekommens des Rettungspaketes. Dies geht aus Berichten der Deutschen Presse Agentur hervor. Demnach bleibe die Strategie auch drei Tage vor der außerordentlichen Hauptversammlung unklar. Am Donnerstag entscheiden die Lufthansa-Aktionäre, ob sie dem Rettungspaket der Bundesregierung respektive den Konditionen zustimmen.
Die Luftfahrtgesellschaft befürchtet insbesondere eine mangelnde Aktionärspräsenz auf der Hauptversammlung. Sofern zu wenige teilnehmen, könnte Großaktionär Heinz Hermann die Rettung zu Fall bringen. Dieser sieht den Einstieg des Landes kritisch. Ohne die Zustimmung der Anteilseigner drohe im schlimmsten Fall sogar die Insolvenz. „Seit heute Nacht wissen wir, dass unsere Aktionäre weniger als 38 Prozent des Kapitals für diese Hauptversammlung angemeldet haben„, so ein Brief an die Lufthansa-Mitarbeiter, welcher der Nachrichtenagentur vorliegt. Dies führe dazu, dass die benötigte Zweidrittelmehrheit womöglich nicht erreicht werde.
Im Angesicht der Corona-Krise verringerte sich der Preis der Lufthansa Aktien beträchtlich. Inzwischen ist die Airline nicht mehr im Dax, sondern im MDax gelistet. Am Montag verringerte sich der Wert zwischenzeitlich um bis zu 6 Prozent.
Lufthansa-Vermittlungsgespräche ohne Erfolg
Indes berichtet das „Handelsblatt“, dass ein Gespräch zwischen der Lufthansa sowie Bundesfinanzminister Olaf Scholz keine Einigung herbeigeführt habe. Demnach bestehe der Bund nach wie vor auf die mit der Finanzspritze einhergehenden Forderungen.
Großaktionär Thiele befürchtet indes, dass die Sanierung der Airline durch staatliche Interventionen verhindert werde. Nicht zuletzt deshalb stimmte er dem Paket bis dato noch nicht zu. Dirk Schlamp, seines Zeichens DZ Bank-Analyst, hält es allerdings auch für möglich, dass Thiele die Verunsicherung nutze, um preisgünstig weitere Lufthansa Aktien zu erwerben. Eine Insolvenz hätte auch eine große Auswirkung auf das Aktiendepot des Großaktionärs – so hält dieser inzwischen 15,5 Prozent der gesamten Anteile.
Politik betont Relevanz der Lufthansa
Finanzminister Scholz setzt sich weiterhin für die Rettung des Luftfahrtunternehmens ein. Die Lufthansa sei ein sehr erfolgreiches Unternehmen, weswegen die Regierung Maßnahmen ergreifen müsse, um die Airline sicher durch die Corona-Krise zu manövrieren.
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