Die deutsche Bundesregierung und die EU-Kommission einigten sich auf Auflagen für die Kapitalspritze, die der Lufthansa zuteilwerden soll. Dies bestätigten die beteiligten Akteure am Samstagmorgen. Der Lufthansa-Vorstand stimmte den Bedingungen zu. Demnach müsse die Fluggesellschaft unter anderem die Start- und Landerechte an Frankfurt und München an Konkurrenten abgeben.
Dennoch handelt es sich nach wie vor nur um einen Zwischenschritt. So stehe die förmliche Genehmigung aus Brüssel noch aus. Ferner müssen die Aktionäre sowie der Aufsichtsrat noch zustimmen.
Lufthansa News sorgt für Kontroversen
Indes sorgen die Auflagen auch für Kritik. So betonte Daniel Caspary, seines Zeichens Chef der CDU/CSU-Abgeordneten im Europaparlament, dass sich die Konkurrenz außerhalb Europas „jetzt ins Fäustchen lachen könne„. Seiner Meinung nach seien die Regularien zu streng, die europäische Wettbewerbsfähigkeit leide darunter.
Auch die FDP äußert Bedenken. „Die Bundesregierung erreicht mit ihrem Vorgehen bei der Lufthansa-Rettung genau das Gegenteil dessen, was sie vorgibt. Statt einer Stärkung führt die erzwungene Abgabe von Start- und Landerechten zu einer Schwächung der Fluglinie„. Dies äußerte Michael Theurer, Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion gegenüber dem „Handelsblatt„. Die Verstaatlichung könne zu einer Bruchlandung führen, anstatt die Rettung herbeizuführen. Konkurrent Ryanair betont hingegen, dass die Lufthansa durch die Rettung ungerechtfertigterweise gestärkt werde.
Die Lufthansa zeigt sich indes zufrieden. Die Airline müsse weniger Zugeständnisse machen, als die Kommission zu Beginn forderte, so die Stellungnahme des Kranichs.
Lufthansa Aktien Kursentwicklung im Überblick
Ungeachtet der kontroversen Diskussionen rund um die Rettungs des Konzerns erhöhte sich der Preis der Lufthansa Aktien im Wochenrückblick um 13,7 Prozent. Inerhalb des letzten Monats schlägt der Zugewinn hingegen mit 12 Prozent zu Buche. Nichtsdestotrotz notiert das Wertpapier deutlich niedriger, als vor dem Börsencrash am 19. Februar. So verringerten sich die Aktienkurse seither um 41 Prozent.
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