Die Lufthansa empfiehlt 700 Flugschülern in Bremen, einen neuen Berufsweg einzuschlagen. Aufgrund der Corona-Krise werden bei der Airline in den nächsten Jahren keine neuen Piloten gebraucht, so die Aussage via Webcast. Es sei daher nun anzuraten, die Schule ohne finanziellen Verpflichtungen zu verlassen.
Dennoch steht es den angehenden Piloten frei, die seit Monaten unterbrochene Ausbildung fortzuführen. Allerdings könne die Lufthansa keine Übernahmen garantieren – die Schüler müssten dann zwischen 60.000 und 80.000 Euro zurückzahlen.
Lufthansa in Bredouille
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit verlangt von der Flugschule Bremen indes, dass die Ausbildung auch ohne die Unterstützung der Lufthansa zu Ende geführt werden sollte. „Wir wollen keine verlorene Generation„, wie ein Sprecher äußerte. Von den insgesamt 700 Schülern stehen rund 170 kurz vor dem Abschluss. Allerdings steht zu Disposition, ob die Verkehrsfliegerschule am Bremer Flughafen überhaupt eine Zukunft hat. Eine Verlagerung des Betriebs nach Rostock-Laage steht im Raum.
Die Lufthansa hat dieser Tage mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Erst unlängst strich die Airline sämtliche Flüge nach Indien. Zudem verklagt die Verbraucherzentrale Baden-Württembergs den Kranich aufgrund des seit Monaten anhaltenden Streits wegen nicht erstatteter Flugtickets.
Für Hoffnung – nicht zuletzt unter jenen, welche das Wertpapier in ihrem Depot halten – sorgte allerdings die unlängst getätigte Aussage des Lufthansa-Chefs Carsten Spohr, dass Corona-Schnelltests die Luftfahrtbranche wieder beflügeln könnten. „Ich bin ein großer Verfechter für das Testen vor Abflug. Es wird ein Game Changer für unsere Industrie werden„, wie er im Rahmen der virtuellen Luftfahrtkonferenz World Aviation betonte.
Lufthansa Aktien Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche verringerte sich der Preis der Lufthansa Aktien um 2,7 Prozent. Im Monats-Rückblick schlägt der Verlust mit 15,7 Prozent zu Buche. Nach wie vor notiert die Aktie bedeutend niedriger, als vor dem Corona-Börsencrash am 19. Februar.
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