Es kommt häufiger vor, dass Stars wie Ronaldinho, berühmte Schauspieler, Profisportler und Musiker für Kryptowährungen werben. Manchmal sind sie direkt selbst involviert, manchmal werden sie nur von den Verantwortlichen zu Werbezwecken angeworben. Nicht immer weiß der Star, worauf er sich einlässt. Oder er weiß es doch und zieht wissentlich Vorteil aus den Krypto-Scams. Den nicht jedes beworbene Krypto-Projekt ist auch seriös.
Der Fußball-Star Ronaldinho, der sich bei legendären Clubs wie FC Barcelona oder AC Mailand verdingte, musste kürzlich wegen eines Krypto-Scams vor Gericht erscheinen. Wie Sport.es berichtet, soll der Profisportler Verbindungen zu den Unternehmen „18kRonaldinho“ und „LBLV“ haben. Vor allem 18kRonaldinho werden unseriöse Machenschaften vorgeworfen. Nur 30 US-Dollar als Investition und man erhält eine Rendite von 2 % oder mehr – jeden Tag. Wer sich mit Finanzen auskennt, weiß, dass solche täglichen Renditen sehr unwahrscheinlich sind. Selbst die vielversprechendsten Kryptowährungen schaffen das nicht ohne Risiko. Dabei soll das Unternehmen als Uhren- und Schmuckhändler begonnen haben.
Wegen seiner angeblichen Verbindungen zu diesen Unternehmen hatte ein brasilianisches Gericht Ronaldinho zum 24. August vorgeladen. Laut dem Gericht soll er als Botschafter für 18kRonaldinho und LBLV tätig gewesen sein, seine Namensrechte verkauft und aktiv für sie geworben haben. Die Investoren hatten eine Zivilklage eingereicht, da sie insgesamt rund 61 Millionen US-Dollar verloren haben sollen. Für die Behörden ist hingegen interessant, was der Profisportler zu den Anschuldigungen zu sagen hat und ob er sich wissentlich als Werbefigur zur Verfügung gestellt hatte.
Rechtliche Konsequenzen für Ronaldinho
Allerdings war Ronaldinho nicht vor Gericht erschienen. Als Grund nannte der Sportstar die schlechten Wetterbedingungen. Ob diese Gründe nur vorgeschoben waren oder ihm tatsächlich das Wetter die Anreise unmöglich gemacht hatte, ist unbekannt. Geholfen hat es Ronaldinho jedoch nicht. Stattdessen heizt es den Verdacht nur an, er habe mehr oder weniger willentlich einen Krypto-Scam unterstützt.
Am 31. August darf er wieder vor dem Kongress erscheinen. Sollte er dieses Mal wieder nicht auftauchen, dann droht möglicherweise eine Gefängnisstrafe. Die Behörden können den Profisportler auch per gerichtlicher Verfügung und mithilfe der Polizei zwingen, sich dem Gericht zu stellen.
Zumindest sein Bruder und seine Anwälte waren anwesend. Sie bestreiten, Ronaldinho war am Krypto-Scam beteiligt. Stattdessen soll er ebenfalls ein Opfer gewesen sein. Er habe nie seine Zustimmung gegeben, sein Bild und sein Name verwenden zu dürfen. Die Betrüger hätten ihn ebenso hinters Licht geführt wie die geprellten Investoren.
Krypto-Scams und Prominente
Das wäre nicht das erste Mal, dass Betrüger den Namen eines Prominenten genutzt hatten, um unvorsichtigen Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Auf X (vormals Twitter) gibt es haufenweise Fake-Accounts, die sich für Bekanntheiten aus der Krypto-Sphäre ausgeben. Und dann versuchen, einem windige Krypto-Deals unterzujubeln.
Es sind auch Fälle bekannt, wo Berühmtheiten wissentlich einen Krypto-Scam durchgezogen haben, um sich zu bereichern. Im Jahr 2021 soll der Instagram-Star Jay Mazini seine Follower um insgesamt 2,5 Millionen US-Dollar gebracht haben. Er hatte dafür geworben, mit ihrem Geld in Bitcoin zu investieren. Stattdessen behielt Jay das Geld für sich. Seine Follower hatte er gewonnen, indem er Videos von sich zeigte, wie er zufälligen Menschen auf offener Straße mit Geld beschenkte.
Andere Berühmtheiten wie Floyd Mayweather und DJ Khaled haben dafür geworben, in ICO Coins zu investieren, ohne offenzulegen, dass sie dafür Geld erhielten. Bei dem Krypto-Scam konnte das Scheinunternehmen Centra Tech insgesamt 25 Millionen US-Dollar einnehmen.