Der CEO von Mirror Trading International Proprietary Limited (MTI), Johannes Steynberg, wurde vom US-Bezirksgericht im westlichen Bezirk in Texas zu einer Strafe von 3,4 Milliarden US-Dollar verurteilt.
Die US-amerikanische Commodity Futures Trading Commission (CFTC) hat damit den größten Betrugsfall in Bezug auf Bitcoin aufgedeckt, den es bisher gab.
Today, a federal court ordered a South African CEO to pay more than $3.4 billion for forex fraud, making this the CFTC’s largest fraud scheme case involving bitcoin. Learn more: https://t.co/X2vmHIRLkh
— CFTC (@CFTC) April 27, 2023
Die CFTC ist erfreut über das Urteil, hat aber gleichzeitig eingeräumt, dass es schwierig ist, die Strafen einzutreiben, da dem Verurteilten vermutlich die Mittel dazu fehlen.
30.000 Bitcoins von über 20.000 betrogenen Kunden
Der CEO von MTI hat über ein Marketing-System Bitcoin von Kunden eingesammelt und unterschlagen. Dabei ging es um etwa 30.000 Bitcoins von über 20.000 betrogenen Kunden, über den Zeitraum von 2018 bis 2021.
Die CFTC hat im Juni 2022 Anklage wegen betrügerischen Fremdwährungstransaktionen im Einzelhandel, Registrierungsverstößen, Betrug durch eine verbundene Person eines Warenpoolbetreibers und Nichteinhaltung der Vorschriften des Warenpoolbetreibers (CPO) erhoben.
Die erhobene Strafe geht zur Hälfte an die geschädigten Kunden von MTI zurück. Steynberg wurde bereits im Dezember 2021 festgenommen und sitzt in Haft in Brasilien.
Der CEO von MTI versuchte durch Flucht aus Südafrika seiner Verhaftung zu entgegen, ist aber in Brasilien schließlich in das Netz der INTERPOL-Agenten geraten.
Die CFTC hat darüber hinaus untersagt, dass Johannes Steynberg in Zukunft in Märkten handelt, die unter Kontrolle der CFTC stehen. Das Urteil ist in Abwesenheit des Angeklagten gefällt worden
- Bitcoin
(BTC) - Preis
$101,851.00
- Marktkapitalisierung
$2.02 T
Steynberg ist südafrikanischer Staatsbürger und hat mit einem betrügerischen Warenpool Fremdwährungen und Bitcoins von seinen Kunden für Produkte verlangt, die er nicht besitzt.
CFTC und SEC greifen immer härter gegen Krypto-Unternehmen durch
Dieser Fall zeigt, dass die US-amerikanischen Behörden immer stärker gegen Krypto-Unternehmen vorgehen. Zwar wurden Gery Gensler und seine Behörde in jüngster Zeit für das harte Durchgreifen von US-Senatoren und Vertretern des Repräsentantenhauses scharf kritisiert, dennoch zeigt dieses Urteil die Aktivitäten der Behörden.
Erst im März hat die CFTC auch Binance wegen verschiedener Verstöße verklagt. Darüber hinaus hat die SEC eine „Wells Notice“ an Coinbase geschickt, in der sie der Kryptobörse mit rechtlichen Schritten in Bezug auf einige ihrer gelisteten digitalen Assets, ihren Staking-Service Coinbase Earn, Coinbase Prime und Coinbase Wallet droht.
Schlussendlich hat das rigorose Vorgehen der US-amerikanischen Behörden darüber hinaus dazu geführt, dass sich Binance-US aus dem 1,2 Milliarden US-Dollar-Deal der bankrotten US-Bank Voyager zurückgezogen hat. Eine US-Richterin hatte zuvor den Deal bereits gestoppt.
Today @CFTCjohnson released a statement in support of the CFTC complaint alleging Binance, affiliated entities, and senior management violated the Commodity Exchange Act and evaded U.S. regulation. Read it here: https://t.co/oi5gTadbBs
— CFTC (@CFTC) March 27, 2023
Binance-US hat im April dazu angemerkt, dass die USA mit dem aktuellen Klima in der Regulatorik der Krypto-Unternehmen ein investmentfeindliches Umfeld schaffen, dass viele Krypto-Unternehmen in andere Länder zieht. Vor allem asiatischen Raum agieren die Regierungen sehr viel freundlicher, zum Beispiel Singapur.
Banken erhalten in Singapur neue Leitfäden, wie Kunden besser identifiziert werden können, die Kryptowährungen kaufen oder andere Geschäfte mit digitalen Assets durchführen. Traditionelle Banken und der Krypto-Sektor arbeiten dadurch effektiv zusammenarbeiten und beide profitieren.
Singapore authorities are working with lenders in the city-state to set uniform standards on screening potential customers from the crypto and digital assets sectors https://t.co/5axpLxuxsi
— Bloomberg Crypto (@crypto) April 6, 2023
Das Regelwerk in Singapur soll Vorgehensweisen im Risikomanagement und Due Diligence umfassen, sowie den Umgang mit Zahlungsdiensten mit Kryptowährungen, wie sie zum Beispiel auch in Krypto Casinos ablaufen.