Viele Jahre lang stürzten sich Kleinanleger auf Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum & Co. Nun, da der Markt immer etablierter wird und auch Großanleger massiv eingestiegen sind, schwindet das Interesse ironischerweise bei vielen – trotz der beeindruckenden Performance in den letzten Monaten. Für Furore sorgt hingegen die Prognose-Plattform Polymarket.

Das Google-Suchaufkommen für den Begriff „Bitcoin“ notiert auf einem verhältnismäßig geringen Niveau. Die große Mehrheit scheint Kryptowährungen einerseits zwar zunehmend zugewandt zu sein, wie manche Studiendaten belegen; andererseits schwindet das Interesse bei vielen dennoch. Ganz anders verhält es sich beim Suchbegriff „Polymarket“: Hier liegt der Google-Trend-Score gegenwärtig beim Maximalwert von 100, was das relative Suchvolumen angibt. Polymarket ist eine dezentrale Prognoseplattform, auf der Nutzer Wetten auf den Ausgang realer Ereignisse abschließen können.

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Der Anstieg des Wettvolumens auf Polymarket verdeutlicht den Erfolg: Lag dieses im Juni noch bei 81 Millionen US-Dollar, stieg der Wert im August um 444 Prozent auf 414 Millionen US-Dollar an. Wie die Infografik zeigt, vervielfachte sich auch die Anzahl der aktiven Nutzer. Aufgrund des Hypes und des rasanten Nachfrageanstiegs sprechen manche Marktbeobachter inzwischen sogar von der „Krypto-Killer-App“ des Sommers 2024.

Die Krux: Für viele könnte dies teuer zu stehen kommen. Spekulanten auf Polymarket erwerben keine tatsächlichen Assets, sondern setzen ihr Geld ausschließlich auf das Eintreten eines bestimmten Ereignisses – zum Beispiel darauf, ob der Bitcoin-Kurs noch in diesem Oktober die 70.000 US-Dollar-Marke durchbricht. Kurzfristige Gewinne sind möglich, doch mit einem echten Investment hat dies wenig zu tun. Wie risikoreich Wetten auf lange Sicht sind, zeigen Daten der Universität Hamburg: Nur 13 Prozent der Teilnehmer von (Sport-)Wetten gelingt es, auf lange Sicht Geld zu verdienen. Der krasse Gegensatz: Bei Bitcoin liegt der Anteil derjenigen, die sich aktuell in der Gewinnzone befinden, bei etwa 80 Prozent. Obgleich das Asset hochvolatil ist, hat sich ein mittel- bis langfristiges Investment für die meisten bisher ausgezahlt.

Die Gewinne sind dabei oft beträchtlich; laut der Infografik gibt es aktuell etwa 85.400 Bitcoin-Millionäre, also Anleger, die mindestens eine Million US-Dollar in Bitcoin halten. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 waren es noch 40.473. Während auf Polymarket aktuell 22 Prozent darauf setzen, dass BTC noch in diesem Jahr die 100.000 US-Dollar-Marke erreicht, wäre es für sie vermutlich klüger, die Kryptowährung direkt zu erwerben.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Raphael Adrian

Nach dem Abschluss seines Journalismus Masters im Jahr 2013 arbeitete Raphael mehrere Jahre als freiberuflicher Journalist und Autor. In dieser Zeit spezialisierte er sich auf Finanzen, Business und Kryptowährungen. Seit November 2018 ist er als Chefredakteur bei Kryptoszene tätig. Seine Erfahrung im Bereich Investitionen und Handel gibt ihm eine solide Grundlage für die Analyse von Markttrends und das Treffen fundierter Investitionsentscheidungen. Dank seines Fachwissens in technischer und fundamentaler Analyse ist er in der Lage, profitable Geschäfte zu identifizieren und Risiken effektiv zu managen.

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