Luxemburg macht das, was sich andere europäische Staaten bislang nicht trauen: Bitcoin kaufen – und zwar offiziell. Der staatliche Vermögensfonds des Großherzogtums, der Intergenerational Sovereign Wealth Fund (FSIL), hat bekannt gegeben, 1 % seines Gesamtvermögens in Bitcoin-ETFs zu investieren. Damit bestätigt sich, was viele aus der Kryptoszene bereits lange gehofft hatten: Bitcoin ist endgültig in der institutionellen Welt angekommen. Luxemburg, als eine der wichtigsten Finanzdrehscheiben Europas, könnte mit diesem Schritt eine Blaupause für andere Staaten und Pensionsfonds liefern, die bislang an der Seitenlinie standen.
- Luxemburgs Staatsfonds (FSIL) investiert 1 % seines Vermögens in Bitcoin-ETFs
- Erster Eurozonen-Staatsfonds mit direkter Bitcoin-Exposure
- ETF statt Wallet: Regulierte Struktur senkt Risiko und Hürde
- Luxemburg als Fonds-Drehscheibe sendet politisches und finanzielles Zeichen
1 Prozent des Vermögens in Bitcoin-ETFs
Der Intergenerational Sovereign Wealth Fund (FSIL) des Großherzogtums allokiert 1 % seines Vermögens in Bitcoin-ETFs. Das bestätigte Treasury-Direktor Bob Kieffer öffentlich auf LinkedIn. Flankierend verwies er dabei auf die im Juli 2025 beschlossene, modernisierte Anlagestrategie des Fonds. Damit ist Luxemburg der erste Eurozonen-Staatsfonds mit Bitcoin-Exposure über regulierte ETFs.
Die aktuelle FSIL-Anlagepolitik erlaubt seit Juli 2025 eine Quote von bis zu 15 % in „alternativen Anlagen“ – darunter Private Equity, Immobilien und Krypto-Assets.
Der Schritt ist symbolisch und strukturell bedeutsam. Symbolisch, weil ein europäischer Ort von Rang endlich Bitcoin kauft und im Staatsvermögen abbildet; wenn auch in kleiner Menge. Strukturell, weil die Allokation über ETFs erfolgt – also über regulierte, börsengehandelte Produkte, die Verwahr- und Abwicklungsrisiken professionalisieren und interne Governance-Hürden senken. Laut den Erstmeldungen liegt das Investitionsvolumen bei 1 % des zuletzt kommunizierten FSIL-Vermögens von rund 764 Mio. Euro.
ETF-Exposure statt direkter Wallet-Verwahrung reduziert operative Risiken (Schlüsselverwaltung, Bilanzierung, Prüfung) und hält sich eng an regulierte Vehikel.
JUSTIN: 🇱🇺 Luxembourg’s Sovereign Wealth Fund FSIL became the first Eurozone state fund to invest 1% of its holdings in #Bitcoin ETFs.
Europe is coming 🚀 pic.twitter.com/Vi6INQw9RE
— Bitcoin Magazine (@BitcoinMagazine) October 9, 2025
Erste Eurozone mit Bitcoin in der Staatskasse
Damit hält Luxemburg als erste Eurozone Bitcoin in der Staatskasse. Das ist sauber von jenen Fällen abzugrenzen, in denen Staaten beschlagnahmte Bitcoin halten oder verkaufen: Luxemburgs Kauf ist investitionsgetrieben, nicht polizeilich oder fiskalisch bedingt. Außerdem ist Luxemburg ist in Europa Drehscheibe für Fondsstrukturen. Wenn der hiesige Staatsfonds Bitcoin-ETFs ausdrücklich zulässt, kann das Signalwirkung entfalten.
Auch Norwegens Staatsfonds (NBIM) – kein Euro-Mitglied – hat seine indirekte Bitcoin-Nähe 2025 deutlich ausgebaut, u. a. über Aktienpositionen in Unternehmen wie MicroStrategy oder Minern.
Fazit
Luxemburg zeigt, wie staatliche Anleger Bitcoin institutionstauglich andocken: ETF-Exposure, klare Politik, begrenztes Risiko. Die 1 %-Quote reißt keine Bäume aus, aber sie verschiebt die Grenze des Sagbaren – weg vom „Krypto-Experiment“, hin zu „verwaltbarer Allokation“. Ob daraus ein Eurozonen-Dominoeffekt wird, entscheidet nicht der News-Zyklus, sondern die Umsetzungspraxis in Gremien. Das Argument „zu kompliziert“ trägt seit heute jedenfalls schlechter.
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