Es sind geleakte Audioaufnahmen zu Facebooks Kryptowährung Libra aufgetaucht. In den Audios ist ein internes Gespräch zwischen dem Facebook Geschäftsführer Marc Zuckerberg und einigen Mitarbeitern zu hören. Bei dem Gespräch geht es scheinbar um die Strategie, wie der Umgang mit Libra in Zukunft aussehen soll.
Eine Fragerunde von Juli sorgt im Oktober für Aufsehen
Bei dem Mitschnitt handelt es sich um eine im Juli aufgenommene Fragerunde. Das Nachrichtenportal The Verge veröffentlichte die Aufnahmen am 1. Oktober. In dem Audio ist zu hören, dass Zuckerberg seinen Mitarbeitern einige Fragen zur Zukunft von Libra und Facebook beantwortet. Deutlich wird, dass es Zuckerberg vor allem um die Gesprächsbereitschaft vonseiten der Politik und der Aufsichtsbehörden geht. So möchte der Facebook CEO vor dem Start der digitalen Währung alle Bedenken ausräumen:
„Wir wollen zu erkennen geben, dass wir verstehen, dass es wahrhaftige Probleme bei der Einführung von Libra gibt. Das Finanzwesen ist nicht umsonst minutiös gesetzlich geregelt. Es gibt viele wichtige Felder, die wir berücksichtigen müssen, darunter fallen zum Beispiel die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Dementsprechend gibt es allein schon viele Auflagen zur Informationsbeschaffung über die Nutzer.“
Öffentliche Diskussionen nützen nichts
Im weiteren Vorgehen möchte sich Zuckerberg mehr dem Einzelgespräch mit ranghohen Politikern widmen, als der öffentlichen Diskussion:
„Ein Teil des Prozesses wird öffentlich sein, so wie die Anhörungen, die David in den letzten Tagen durchgeführt hat. Ich denke, die öffentlichen Dinge sind etwas dramatischer. Aber ein größerer Teil davon ist das private Engagement mit Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt und diese sind meiner Meinung nach oft substanzieller und weniger dramatisch. Und diese Besprechungen werden nicht vor der Kamera gespielt, aber hier werden viele Diskussionen und Details ausgetauscht. Das wird also ein langer Weg. Wir haben das irgendwie erwartet – bei einem so großen Projekt.“
Nun bleibt nur noch abzuwarten, wie sich das Team um Libra in den nächsten Monaten schlägt. Kritiker befürchten Verletzungen der Verbraucherrechte und eine Verknüpfung von Kundeninformationen mit der neuen Kryptowährung.