Die Aktie des Windrad-Herstellers Senvion erlebt nun nach dem dauerhaften Abwärtstrend seit Mai letzten Jahres ein überraschendes Hoch. Rund 100 Millionen Euro bekommt das insolvente Unternehmen über einen Kredit einer Bank und Hedgefonds. Diese Finanzspritze lockte das Paper aus seinem Tal und verdoppelte den Kurs kurzerhand. Anleger freuen sich nun auf eine positive Zukunft der Aktie, doch ist kommt die Euphorie zu früh?
Die totgeglaubte Aktie erwacht zu neuem Leben
Zwar ist der Windrad-Konzern immer noch auf der Suche nach einem neuen Investor oder Eigentümer, aber der Kredit mit einer Laufzeit von 12 Monaten scheint ein Schritt in die richtige Richtung zu sein. CEO Yves Rannou erklärt in einer Mitteilung: „Das sind ermutigende Neuigkeiten für uns alle und natürlich auch für unseren Transformationsprozess.“ Laut Vorstand soll das Geschäft trotz Insolvenz weitergehen. Grund dafür ist die positive Entwicklung des operativen Geschäfts in der letzten Zeit. Im ersten Quartal dieses Jahres konnte das Unternehmen mit 366 Megawatt an erzeugter Leistung glänzen. Sie verdoppelte sich somit in nur einem Jahr. Gleichzeitig läuft auch das Servicegeschäft und erzielte Auftragsbuchungen im Wert von rund 2,8 Milliarden Euro. So gibt die Aktie durchaus Grund zur Hoffnung.
Das angeschlagene Unternehmen hat dank den guten Quartalszahlen und dem Kredit die Möglichkeit, die roten Zahlen hinter sich zu lassen. Investoren reagierten prompt und entschlossen sich kurzerhand dazu, die Aktie zu kaufen. Zumindest charttechnisch ist der erste Schritt des Turnarounds erst einmal gelungen. Im Wochenvergleich stieg der Preis um über 150 Prozent. Im Jahresvergleich liegt das Paper dennoch bei minus 88,2 Prozent. Mit einem Wert von 1,30 Euro nach gestrigem Handelsschluss ist die Aktie ein riskantes Schnäppchen. Noch ist nicht klar, ob die Rettung des Windrad-Herstellers langfristig gelingt. Ein Investment in das Unternehmen bleibt also nach wie vor spekulativ.
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