Gary Gensler Bad Actors
  • SEC-Chef: Der bald ehemalige Chef der SEC, Gary Gensler, spricht in einem Interview über die Probleme in der Krypto-Industrie
  • Regulierungen: So müsste noch viel bei der Regulierung der Altcoins und der Krypto-Unternehmen unternommen werden
  • Krypto-Feind: Er sieht sich nicht als der Feind der Kryptowährungen, als der er oft bezichtigt wird

Mit Gary Gensler geht eine Ära in der Krypto-Geschichte zu Ende. Von manchen als Feind der Kryptowährungen verschrien, wird er mit einem harten Kurs gegen Altcoins, Kryptobörsen und andere Krypto-Unternehmen assoziiert. In einem Bloomberg-Interview erklärt er sich.

Eine Ära geht zu Ende

Was man auch immer von ihm halten mag, einen leichten Job hatte er bestimmt nicht. Täglich neue Coins und Tokens, der Krypto-Markt ein wilder Westen, die Krypto-Unternehmen stellten die Behörden vor neuen Herausforderungen.

In seine Zeit fällt der aufstrebende Krypto-Markt, den er als einen wilden Westen beschreibt. Allerdings war er vor seiner Zeit noch wilder. Gary Gensler zeichnet sich für 100 Vollstreckungen seiner Behörde verantwortlich.

Sein Vorgänger, Jay Clayton, führte jedoch nur 80 Vollstreckungen durch. Jay Clayton war von 2017 bis 2020 der Vorsitzende der Securities and Exchange Commission, und wurde von Donald Trump ernannt. Trump will ihn in seiner nächsten Legislaturperiode wieder einsetzen.

In dem Interview sagt er, rund 5 % von dem, was die SEC tut, hat mit Kryptowährungen zu tun. Allerdings sind diese 5 % gefüllt mit Betrügern, Schwindlern und anderen schlechten Akteuren („bad actors“).

Gary Gensler – stolz auf seine Arbeit

In dem Interview sagt Gary Gensler, die meisten Menschen wissen über Bitcoin Bescheid. Es gibt jedoch 10.000 oder 15.000 Krypto-Projekte, in die die Menschen investieren. Und häufig geht es dabei nicht um „fundamentals“ (die technischen Aspekte), sondern um Erwartungen.

Neben den typischen Pump-and-Dump-Maschen stellen vor allem diese vielen Krypto-Projekte ein Problem dar, welche auf die Erwartungen, Wünsche und Vorstellungen der Menschen abzielen. Kein Markt würde die „Sentiments“ so sehr bedienen wie der Krypto-Markt.

Zudem kommt er auf die Kryptobörsen und auf Sam Bankman-Fried zu sprechen. Gary Gensler ist in der Tat stolz auf seine Arbeit. Aufbauend auf der Vorarbeit von Jay Clayton, hat er dank des harten Durchgreifens gegen die FTX-Kryptobörse einen wichtigen Beitrag geleistet, sagt er.

Dennoch gibt es noch viele schlechte Akteure und Mittelsmänner („intermediaries“) in der Krypto-Industrie. Gary Gensler glaubt, die Menschen wissen das, auch wenn weniger als 10 % der US-Bürger Altcoins kaufen.

Was wir von Jay Clayton erwarten können

Viele halten ihn weiterhin für einen Feind der Kryptowährungen. Jedoch müssen seine Kritiker eingestehen, dass unter seiner Führung die Bitcoin-ETFs und die Ethereum-ETFs zugelassen worden.

Zumeist ging er gegen „schlechte Akteure“ vor, gegen dubiose Börsen oder Krypto-Unternehmen, die sich nicht an die Gesetzgebung der USA hielten. Er wollte Krypto-Kriminelle bekämpfen, nicht Kryptowährungen an sich.

Sein Nachfolger, Jay Clayton, gilt als äußerst krypto-freundlich, wie so viele andere Mitglieder von Donald Trumps neuem Kabinett. Die Ernennung führte zu einem Aufatmen in der US-amerikanischen Krypto-Industrie.

Ripple dürfte auf eine Beilegung des Rechtsstreits mit der SEC hoffen. Anleger versprechen sich neue Krypto-ETFs, zum Beispiel auf Solana oder XRP. Ob Jay Clayton auch so hart gegen schlechte Akteure vorgehen wird, bleibt abzuwarten.

Kryptowährungen sind ein sehr volatiles, unreguliertes Investmentprodukt. Ihr Kapital ist im Risiko.

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Alexander Naumann

Nach dem Studium von geisteswissenschaftlichen Exotenfächern machte sich Alexander Naumann als Texter und Autor selbstständig. Zu den Kryptowährungen fand er aufgrund seiner freiheitlichen Gesinnung.

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