- Fake-Token: Das FBI verzeichnet einen erfolgreichen Coup mit seinem NexFundAI Token
- Krypto-Scams: Das Ziel des FBI war es, Drahtzieher von Preismanipulationen ausfindig zu machen
- Beute: Dabei gelangte die Behörde an Kryptowährungen im Wert von 25 Millionen US-Dollar
Dem FBI ist ein Schlag gegen Krypto-Scammer und Preismanipulatoren gelungen. Und setzte dabei selbst auf Kryptowährungen. Bei der Operation Token Mirrors nutzte die Behörden den eigenen NexFundAI Token als Falle.
Das FBI mit neuen Methoden
Bekanntlich sind die Kriminellen den Behörden immer einen Schritt voraus. Sie setzen zuerst auf innovative Technologien oder entwickeln ständig neue Methoden. Behörden wie das FBI sind dann gezwungen, darauf zu reagieren und neue Strategien anzuwenden. Doch hin und wieder können sie das Blatt auch wenden.
Wie sich das anfühlt, mussten nun einige Krypto-Scammer erleben. Dank des Tokens NexFundAI konnte das FBI die Scammer scammen. Für die Erstellung des Tokens nutzen sie die Ethereum-Blockchain.
Dabei hatte es das FBI vor allem auf Scammers abgesehen, die von der Strategie des Pumps and Dumps Gebrauch machen. Sie manipulieren den Preis von ausgewählten Kryptowährungen, indem sie plötzlich und gezielt kaufen und damit ein wachsendes Interesse simulieren.
Andere Trader sehen nur den steigenden Preis und wollen ebenfalls den Altcoin kaufen. Wenn der Preis hoch genug gestiegen ist, verkaufen die Scammer ihre Bestände und die ehrlichen Trader bleiben auf einem wertlosen Token sitzen.
The #FBI launched a token named #NexFundAI as "bait" to catch market manipulation.
On-chain data shows that a wallet that manipulated $SAITAMA to earn more than $11M once funded the NexFundAI deployer with 0.01 $ETH. #Saitamainu
The manipulator wallet spent only $7,357 to buy… pic.twitter.com/IeFstAdBLd
— Lookonchain (@lookonchain) October 10, 2024
Laut einem Pressebericht nahm das FBI auch Unternehmen und Trader fest, welche sich des Wash Tradings schuldig machten. Dabei spielten sie Handelsaktivität nur vor, um einen Token attraktiver aussehen zu lassen.
Insgesamt nahm die Behörde drei Market-Makers und ihre Mitarbeiter fest: ZM Quant, CLS Global und MyTrade. Sie werden beschuldigt, sich am Wash Trading des NexFundAI Tokens beteiligt zu haben. Auch der Market-Maker Gotbit wird wegen ähnlicher Strategien angeklagt, heißt es in dem Schreiben.
Der größte Schlag gelang der Behörde jedoch gegen das Unternehmen Saitama. Das soll mehr als 60 Tokens durch Pump-and-Dump-Strategien in die Höhe getrieben haben. Ab einem bestimmten Zeitpunkt soll Saitama einen Marktwert von 7,5 Milliarden US-Dollar innegehabt haben.
NexFundAI noch immer handelbar
Interessanterweise hat das FBI den Token nach der erfolgreichen Operation nicht aufs Eis gelegt. Der NexFundAI Token lässt sich weiterhin handeln. Laut DEXScreener notiert er bei 0,00000002066 US-Dollar mit einer Marktkapitalisierung von 104.000 US-Dollar. Das Handelsvolumen beläuft sich auf 3,6 Millionen US-Dollar.
Jodi Cohen, die leitende Sonderagentin des FBI-Büros in Boston, spricht beim Einsatz des Tokens von einem „beispiellosen Schritt“. Eine Kryptowährung als Köder zu verwenden, sei ein wichtiger Bestandteil der Strategie gewesen, den Scammern auf die Schliche zu kommen.
Bislang stellt dieser Schlag den bisher größten in der Geschichte des FBI gegen Unternehmen dar, die sich der Marktmanipulation schuldig gemacht hatten. Neben den Strafanzeigen der Behörde hat die SEC weitere Zivilklagen gegen die Verantwortlichen eingereicht, da sie gegen das US-Wertpapiergesetz verstoßen haben.