Das Projekt Libra nimmt Formen an: Nachdem Facebook nun offiziell bestätigt hat, seine eigene Kryptowährung im nächsten Jahr auf den Markt zu bringen, ist eine große Euphorie im Kryptomarkt zu spüren.

Kryptowährung für die Welt

Schließlich steigt mit Facebook ein echtes Schwergewicht in die Krypto-Welt ein. Rund 2,3 Milliarden Nutzerkonten zählt das Soziale Netzwerk weltweit. Zum Vergleich: Die Weltbevölkerung liegt laut Stand von Oktober 2018 bei rund 7,62 Milliarden Menschen. Damit ist Facebook über alle Kontinente hinweg bekannt und verfügt über die besten Voraussetzungen, um global eine Kryptowährung zu platzieren. Libra könnte in Zukunft eine echte Alternative zu den traditionellen Währungen und Zahlungsdiensten darstellen.

Der Facebook-Einstieg führt auch dazu, dass Kryptowährungen in den medialen Fokus rücken und sich eine breite Masse mit den Anlagechancen von Bitcoin & Co. beschäftigt. So könnte die Einführung von Libra am Ende dafür sorgen, dass die digitalen Währungen endgültig aus dem Nischendasein heraustreten, und sich in Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig etablieren.

Schon jetzt ist die große Euphoriewelle spürbar. So haben in den vergangenen Wochen nicht nur Bitcoin, sondern auch viele Altcoins einen enormen Kursschub verzeichnet. Bitcoin hat jüngst die Hürde von 9.000 Dollar genommen und marschiert nun auf die 10.000er-Marke zu. Sollte diese passiert werden, könnte es in Kürze zu einer Kursexplosion kommen, schätzen Beobachter wie Tom Lee, Mitbegründer von Fundstrat Global Advisors.

Schafft Facebook digitale Zentralbank?

Doch noch ist es nicht soweit und es ist auch nicht ausgeschlossen, dass der Facebook-Hype in den nächsten Wochen wieder verstummt. Zumindest bis Libra dann 2020 wirklich auf den Markt kommt. Auch ist noch nicht absehbar, ob das Facebook-Projekt wirklich zum erwarteten Erfolg wird.

Es gibt auch einige kritische Stimmen zu den Plänen. So schätzen manche Experten, dass sich Facebook als eine Art neue digitale Zentralbank aufstellen will. Das könnte vielen politischen Handlungsführern gar nicht gefallen. Sie fürchten noch mehr Macht für die großen Internetkonzerne. Rufe nach einer Regulierung des Facebook-Projekts werden bereits laut.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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