Der Vizepräsident Communications von Facebook, Nick Clegg, bestreitet, dass Facebook ein Demokratie-Killer sei. Dieser Vorwurf erreichte ihn während seines Auftritts auf der DLD 20 in München. Allerdings konstatierte er, dass „wir […] wirklich ein gesellschaftliches Problem haben“. Es sei nur logisch, dass es auch in den Diskussionen auf Facebook Licht und Schatten gebe, schließlich wäre dort rund ein Drittel der Weltbevölkerung aktiv. Nichtsdestotrotz werde Facebook politische Werbungen nach wie vor nicht verbieten.
Facebook möchte Verbreitung von Fake-News verhindern
Spätestens seit der mutmaßlichen Einmischung Russlands in den US-amerikanischen Wahlkampf sieht sich Facebook mit zahlreichen Anschuldigungen konfrontiert. Allerdings betonte Clegg während der Veranstaltung, dass die russische Einmischung niemand habe vorhersehen können. Zudem, so seine Ausführungen, habe sich einiges geändert. Insgesamt seien tausende Facebook Mitarbeiter damit beauftragt, sicherzustellen, dass die Bevölkerung vor wichtigen Wahlen nicht bewusst getäuscht würde. Sein Fazit: „Wir werden bei den amerikanischen Wahlen viel besser sein als vor vier Jahren“.
Twitter entschied sich im vergangenen Jahr dazu, politische Werbungen komplett zu verbieten. Allerdings seien nach Clegg vielmehr die Gesetzgeber und Regulatoren gefragt, und nicht die Konzerne. In Punkto Transparenz sieht er Facebook sogar vor Twitter und Google. Es gebe eine öffentlich einsehbare Datenbank, auf welcher Informationen über politische Werbeanzeigen aufgelistet sind.
Auswirkung der Vorwürfe auf Facebook Aktien Preis
Die Veranstaltung in München brachte Facebook viel Gegenwind entgegen. So äußerte sich eine Journalistin in einem Redebeitrag darüber, dass Facebook das System der Informationsverbreitung vergifte. Auch Werner Vogels, seines Zeichens Technikvorstand bei Amazon, kritisierte die Nutzerdaten-getriebene Werbe-Ökonomie von Facebook.
Eine signifikant negative Auswirkung auf den Kurs der Facebook Aktien scheint jedoch bis dato nicht die Folge zu sein. Innerhalb der letzten Woche erhöhte sich der Börsenkurs um 1,1 Prozent. Im Monatsrückblick schlägt der Zugewinn sogar mit 8,15 Prozent zu Buche.
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