Das Bundeskartellamt möchte den großen Digital-Konzernen wie Facebook härtere Vorgaben machen, um deren Marktdominanz zu schwächen. Dies äußerte der Kartellamts-Chef Andreas Mundt gegenüber der „Rheinischen Post„. Das Amt befasse sich bereits seit „einigen Jahren sehr intensiv mit dem Wettbewerb in der Internetwirtschaft“, so Mundt. Dabei habe sich herausgestellt, dass es nicht ausreiche, erst dann zu reagieren, wenn die Unternehmen wie Facebook, Google und Amazon bereits Tatsachen geschaffen hätten.
Facebook & Co weltweit im Visier der Wettbewerbshüter
Zwar würden auch andere Digital-Konzerne beleuchtet. Allerdings seien die großen und vorherrschenden Plattformen das Thema Nummer eins. Diese hätten „mit ihren Datenschätzen […] eine schier uneinholbare Marktposition„. Deren Handeln werde nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt von den Wettbewerbsbehörden analysiert. Auch das Bundeswirtschaftsministerium arbeite derzeit an einer Novelle unseres Kartellrechts, wie Mundt konstatiert. Es sei wichtig, dass kleine Unternehmen auch künftig noch einen Marktzugang hätten. Dies wirke sich letztlich positiv auf die Verbraucher aus, da diese davor geschützt seien, dass die großen Digital-Konzerne ihre Marktmacht missbrauchen.
Der Kartelamts-Chef erachtet es als notwendig, den Digital-Konzernen früher und schneller als bisher Auflagen zu machen. Es sei beispielsweise ein wichtiger Schritt, abgeschottete Systeme durch die „Vorgabe von Interoperabilität“ zu öffnen. Ganz konkret könnte dies bedeuten, dass Nachrichten, welche via WhatsApp verfasst wurden, auch von anderen Diensten empfangen werden können.
Auch die geplante Kryptowährung Libra befindet sich auf der Agenda der Wettbewerbshüter. Der Libra-Coin sei ein Beispiel dafür, „wie Digital-Konzerne ihre Stärke in einem Feld nutzen, um den nächsten Bereich aufzurollen„.
Facebook Aktien Entwicklung im Überblick
Noch scheinen die kartellrechtlichen Bedenken jedenfalls keine Auswirkung auf den Facebook Börsenkurs zu haben. Die Facebook Aktien notieren aktuell bei rund 184 Euro, und damit nur etwa 2,1 Prozent vom 52-Wochen-Hoch entfernt. Innerhalb der letzten Woche erlitt das Wertpapier mit einem Verlust von 0,31 Prozent allerdings einen leichten Dämpfer.
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