Am Kryptomarkt zeichnet sich in diesen Tagen ein interessantes Bild ab. Während Marktführer Bitcoin sich nach dem Bull Run der vergangenen Wochen immer noch stabil im Korridor um 13.500 Dollar hält – und damit in Reichweite der Höchststände von 2019, ist am Altcoin-Markt ein klarer Dump erkennbar.
Ob Ethereum, XRP oder Litecoin – viele der Top-Altcoins können mit der Performance des Bitcoin nicht mehr mithalten und verzeichnen in dieser Handelswoche deutliche Kursverluste. Anleger von ETH/USD müssen einen Rückgang von mehr als 8 Prozent binnen einer Handelswoche verkraften. Bei XRP sind es rund 7 Prozent, bei Litecoin mehr als 3 Prozent und bei Bitcoin Cash über 4 Prozent. Auch namhafte Altcoins wie ChainLink (-9 Prozent), EOS (-5 Prozent) oder Stellar Lumens (-11 Prozent) befinden sich klar in den roten Zahlen.
Es scheint damit so, als würde sich Bitcoin von den restlichen Kryptowährungen am Markt absetzen. Ein möglicher Grund könnte die zunehmende Fokussierung vieler institutioneller Anleger auf den Bitcoin sein. Auch die Ankündigung von PayPal neben dem Bitcoin auch drei Altcoins (Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash) in seinen Zahlungsdienst zu integrieren, scheint derzeit wenig zu helfen, um den Abwärtstrend zu beenden.
Die wichtigsten Fakten zur ETH/USD-Kursentwicklung
Betrachten wir die wichtigsten Fakten zur Kursentwicklung von ETH/USD in der zurückliegenden Handelswoche:
- Das Kursmaximum in der vergangenen Woche lag bei 418 Dollar am 25. Oktober um 05:30 MEZ.
- Das Kursminium der Handelswoche erreichte ETH/USD am 30. Oktober um 10:00 MEZ bei 373 Dollar.
- Das Kursmittel der vergangenen Woche liegt bei 395,5 Dollar
Der Ethereum-Kurs notiert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bei rund 381 Dollar und hat sich damit weit von den Höchstständen der Woche entfernt.
Schaut man sich die Entwicklung von Ethereum seit Anfang September an, ist ein stark abfallender Trend zu beobachten. Von Höchstständen von knapp 490 Dollar hat ETH/USD bis heute etwa 22,5 Prozent Rückgang verzeichnet. Derweil konnte Bitcoin im gleichen Zeitfenster einen Anstieg von mehr als 16 Prozent verzeichnen.
DeFi-Kurse im Sinkflug
Woran liegt das? Vieles deutet daraufhin, dass der Ethereum-Kurs unter dem (vorübergehenden?) Ende des DeFi-Hypes leidet. Die Projekte, die auf der Ethereum-Blockchain basieren, hatten insbesondere im Juli und August dieses Jahres einen enormen Schub erhalten. Beispielgebend ist der Kursverlauf von Yearn.Finance. Der DeFi-Coin kletterte aus dem Nichts innerhalb weniger Wochen auf Höchststände von rund 45.000 Dollar. Das entsprach zum damaligen Zeitpunkt fast dem vierfachen Wert eines Bitcoins.
Doch das Blatt hat sich dramatisch gewendet. Yearn.Finance ist regelrecht abgestürzt und heute sogar zeitweise unter 10.000 Dollar abgerutscht. Damit ist Bitcoin nicht nur wieder höher notiert, sondern der Wert des DeFi-Tokens verzeichnet ein Minus von knapp 80 Prozent gegenüber dem Jahreshoch! Yearn.Finance ist dabei nur ein Projekt von vielen. Betroffen ist praktisch das ganze DeFI-Universum, wie z. B. auch an dem Kurs des UniSwap-Tokens zu sehen ist.
Offensichtlich schadet das schwindete Interesse aktuell dem Ethereum-Kurs. Allerdings könnte sich das bald wieder ändern. Glaubt man den Entwicklern von Ethereum, steht ein Launch von Ethereum 2.0 kurz bevor. Dies könnte dem Kurs wieder einen deutlichen Aufwärtstrend verleihen. Und womöglich steht mit sinkenden Transaktionsgebühren auch noch eine zweite DeFi-Welle bevor. Die nächsten Wochen bis zum Jahresende versprechen Hochspannung für Investoren am Kryptomarkt.
Die Kursangaben im Artikel beruhen auf den Kryptowährungscharts von CoinMarketCap zum Zeitpunkt der Artikelveröffentlichung.
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