Erst im Januar 2018 hat Envion seine ICO beendet, bei der das Unternehmen knapp 100 Millionen US Dollar einsammeln konnte. Jetzt tobt ein erbitterter Streit zwischen den Gründern und dem CEO. Auch über den Verbleib von einem Teil der ICO Summe wird gestritten.
Die Idee von Envion ist Krypto-Mining in Containern zu betreiben. Der Vorteil dabei ist, dass die Container flexibel sind und überall dahin geschafft werden können, wo der Strom gerade günstig ist. Ein beliebtes Beispiel, dass Envion dabei immer nennt ist, dass die Container einfach zu einem beliebigen Energiekraftwerk transportiert und dort angeschlossen werden können.
Allerdings ist seit dem Ende der Initial Coin Offering (ICO) nicht mehr viel passiert. Derzeit tobt ein erbitterter Streit zwischen dem CEO von Envion, Matthias Woestmann, und den Gründern. Dazu muss man wissen, dass der CEO nicht das Unternehmen gegründet hat, sondern erst später von den Gründern dazu geholt wurde, um das Unternehmen mit seiner Erfahrung zu führen. Die Gründer wollten sich lieber um die technische Abwicklung kümmern und haben daher externe Hilfe geholt. Die Gründer sind über die Trado GmbH an Envion beteiligt.
Über die Ursache des Streites und deren Verlauf gibt es im Prinzip 2 Varianten. Zum Einen wäre da die Variante von dem CEO Matthias Woestmann, die er heute im Handelsblatt erzählt. Darüber hinaus haben die Gründer eine ganz eigene Variante, wie es zum Streit kam und was das Problem ist. Die Gründer erzählen ihre Geschichte in einem Medium Post. Wir wollen hier für euch beide Seiten zusammenfassen:
CEO Matthias Woestmann
Dieser wirft den Gründern vor, dass Millionenwerte einfach aus der Firma verschwunden sind. Darüber hinaus sollen die Gründer mehr als die vereinbarten 100 Millionen Tokens erzeugt haben und er und die Anleger sollen nichts davon gewusst haben. Erst später sei er der Sache auf die Spur gekommen. Tatsächlich lässt sich aber einfach für jeden bei Etherscan erkennen, dass tatsächlich knapp 127 Millionen EVN Token erzeugt wurden und nicht 100 Millionen.
Er habe die Gründer mehrfach gebeten die übrigen Token zu vernichten, was aber nicht passiert ist. Wer die 27 Millionen Token erhalten hat ist bisher auch nicht klar. Woestmann hat dagegen Strafanzeige gestellt, da dadurch auch die Anleger betrogen wurden.
Über eine Kapitalerhöhung hat Woestmann versucht die Anteile von Envion an sich zu reißen und die Kontrolle über die Firma zu übernehmen. Im Gegenzug haben die Gründer Woestmann den Zugriff zur Webseite und zur Facebook Seite entzogen.
Woestmann plant jetzt, die bei der ICO ausgegebenen Token gegen neue zu tauschen. Die Erwerber der 27 Millionen zu viel erstellen Tokens würden dann leer ausgehen.
Video Statement von Matthias Woestmann
Variante der Gründer
Laut des Gründerteams hat sich Woestmann unrechtmäßig die Kontrolle über die Envion gesichert. Die Gründer halten zwar 81% an dem Unternehmen, allerdings haben sie die Kontrolle der Anteile Matthias Woestmann überschrieben. Das sollte dazu dienen, dass Dinge bei der Gründung schneller umgesetzt werden können, da Matthias Woestmann in diesem Fall Sachen alleine entscheiden konnte.
Seine Stimmrechte hat Woestmann dann dazu genutzt eine Kapitalerhöhung durchzuführen, bei der die Gründer verwässert sind. Nach der Kapitalerhöhung hielten die Gründer nämlich nur noch 33% an dem Unternehmen. Darüber hinaus soll Woestmann dann versucht haben, die Anteile an Envion, ohne Wissen der Gründer, zu verkaufen.
Selbst wenn die Gründer keine Kontrolle derzeit mehr über Envion haben, so kann Matthias Woestmann das Unternehmen trotzdem nicht ohne sie weiterführen, da die Gründer nach wie vor die benötigten Patente besitzen.
Video Statement der Gründer
Fazit
Es sieht nicht so aus, dass sich dieser Streit schnell schlichten lässt. Da sich auch der Mining Markt rasend schnell weiterentwickelt, wird es wohl immer schwieriger werden mit der Idee noch Fuß zu fassen. Derzeit ist es nämlich so, dass die großen Miner schon so weit sind, dass sie ihre eigenen Mining Chips für einzelne Kryptowährungen entwickeln und dadurch einen deutlich Vorteil gegenüber kleineren Minern haben. Ich denke Anleger sollten sich damit abfinden, dass zumindest der Großteil ihres Geldes weg ist.
Während die meisten EVN Token für 1 US Dollar verkauft wurden liegt der Kurs aktuell nur bei 0,16 US Dollar. Tendenz eher weiter fallend.
Für erfahrene Anleger gibt es mittlerweile auch die Möglichkeit Kryptowährungen bei Plus500 mit einem Hebel von 1:20 zu handeln. Wie das funktioniert erfahrt ihr hier.
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