Das zwischen Elon Musk und Twitter eine Art Hassliebe besteht, dürfte ja mittlerweile aufgefallen sein. Jetzt war Musk auf Einkaufstour und hat sich insgesamt 73,5 Millionen Aktien von Twitter gegönnt – und damit einen Firmenanteil von 9,2 Prozent. Twitter gab dann nach dem Milliarden Deal bekannt, dass Musk auch gleich in den Verwaltungsrat einziehen sollte, was dieser aber wiederum ablehnte.
Nach dem Kauf fragte der Milliardär und reichste Mensch der Welt gleich ganz provokant auf dem frisch gekauften Nachrichtendienst: „Stirbt Twitter?“. Gleichzeitig verlinkte er dazu die derzeit größten Accounts, die unter anderem Barack Obama, Taylor Swift, Katy Perry oder Justin Bieber gehören. Er kritisierte, dass auf vielen dieser Accounts nicht regelmäßig gepostet wird. Elon Musk selbst hingegen ist ein äußerst eifriger Nutzer, manchmal mit sehr umstrittenen Tweets.
Most of these “top” accounts tweet rarely and post very little content.
Is Twitter dying? https://t.co/lj9rRXfDHE
— Elon Musk (@elonmusk) April 9, 2022
Vielleicht ist das der Grund, warum er dem Unternehmen immer wieder vorwirft, die freie Meinungsäußerungen einzuschränken. Twitter versucht seit einigen Jahren Trolle, Radikale und Verschwörungstheoretiker stärker zu kontrollieren. 2021 flog in diesem Zuge übrigens Donald Trump von der Plattform.
Jetzt will Musk Twitter gleich ganz kaufen
Den Verwaltungsratsposten hat Elon Musk ausgeschlagen. Nun will er Twitter gleich ganz kaufen. Das Verraten zumindest Dokumente, die bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht wurden. Demnach bietet Elon Musk, dessen geschätztes Vermögen sich auf 270 Milliarden Dollar beläuft, für jede Twitter Aktie 54,20 Dollar. Das sind 54 Prozent mehr als die Aktie noch Ende Januar gekostet hatte. Insgesamt würde sich die Investition für den reichsten Mann der Welt damit auf 41,4 Milliarden Dollar belaufen.
I made an offer https://t.co/VvreuPMeLu
— Elon Musk (@elonmusk) April 14, 2022
Sollte Musk die Hoheit über den Nachrichtendienst bekommen, will er Twitter gleich ganz von der Börse nehmen. Denn nur so könnte, zumindest laut Elon Musk, der Dienst sein Potential als Plattform für Redefreiheit voll ausschöpfen.
Es soll übrigens auch das erste und letzte Angebot sein. Wenn er mit seinem Übernahmeversuch scheitert, dann will Elon Musk sein Engagement bei Twitter noch einmal überdenken. Ob und wie die Übernahme zustande kommt ist definitiv unklar. Denn neben Elon Musk, der ja einer der populärsten Nutzer ist, hat Twitter noch weitere Anteilseigner, die jeweils zwei bis acht Prozent der Anteile halten. Es reicht also nicht, wenn Musk mit seinem Angebot lediglich ein paar Großaktionäre überzeugt.
Die Aktie freuts – und legt kräftig zu
Hätte Musk zugestimmt einen Sitz im Verwaltungsrat zu übernehmen, dann hätte er damit gleichzeitig unterschreiben müssen, dass er seinen Anteil nicht auf über 14,9 Prozent erhöht. Als der Milliardär den Sitz also ausschlug war es schon fast klar, dass er eine Übernahmeattacke startet. Der Aktienkurs stieg übrigens im Tagesverlauf um 1,38 Prozent.
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