In der Szene kursierten letzte Woche viele Nachrichten rund um den chinesischen Entwickler Hu Lezhi. Er hatte angeblich fast 2.000 ETH – umgerechnet rund 5.000.000 US-Dollar – an Burn Wallets und Spendenadressen geschickt. Auf der Blockchain tauchten Nachrichten auf, in denen Hu von Überwachung und einer lebenslangen Manipulation durch eine geheime Organisation sprach. Dazu behauptete er, dass militärische Einrichtungen Gehirnchips nutzen würden, um Menschen mithilfe von Nanotechnologie zu kontrollieren.
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Lore:
Schizo chinese guy has been sending out hundreds of eth to donation/burn wallets, claims he’s being controlled by slave mind organization.Total sent: ~2,000 ETHhttps://t.co/rISc7ubh6j pic.twitter.com/XdYYEFaE39
— West (@ratwizardx) February 17, 2025
Die Inhalte wirken skurril. Dennoch trafen sie einen Nerv bei vielen Beobachtern, die sich angesichts modernster Technologien, künstlicher Intelligenz und Orwell’schen Gedankenspielen ohnehin unsicher fühlen. Hu behauptete, dass jedes Lebewesen über digitale Kanäle überwacht werde. Er sprach sogar von einer Zukunft, in der Menschen und Tiere komplett versklavt seien, während Gehirnchips ihnen jeden freien Willen nehmen würden. Natürlich wurden auch sofort Memecoins nach dem Entwickelt benannt, auf der Plattform Pump.fun und vielen anderen sind schon einige Pump and Dump Coins zu finden.
Abgesehen von diesen verstörenden Botschaften bleibt offen, weshalb Hu so viel Ether verbrannt hat. Der Schaden in US-Dollar zeigt jedoch, dass diese Aktion kein Scherz war. Ob wirklich eine mächtige Organisation hinter Hu her ist, lässt sich schwer prüfen. Die kryptische Natur der Blockchain mag solche Spekulationen anheizen, denn die Transaktionen sind öffentlich, aber die Motive bleiben im Dunkeln.
Argentiniens Memecoin-Falle und Insider-Trubel
In Argentinien sorgt Präsident Javier Milei für Schlagzeilen, weil ihm eine Verbindung zu dem Memecoin namens LIBRA nachgesagt wird. Kritiker glauben, Milei habe $LIBRA beworben und damit für Werbung gesorgt. Er selbst wies das entschieden zurück und sagte, er hätte lediglich Informationen geteilt, von denen er dachte, sie könnten Unternehmern im Land nützen. Seiner Ansicht nach teilt er täglich Informationen über diverse Themen, ohne dabei eine persönlichen Vorteil zu generieren.
Berichten zufolge traf Milei mehrmals Hayden Davis, den CEO von Kelsier Ventures. Dieses Unternehmen ist offenbar Market Maker von $LIBRA. Davis räumte öffentlich ein, direkt nach dem Start von LIBRA und der Tokenvariante $MELANIA gekauft zu haben. Die Folge war ein Kurs-Hype, der dann zusammenbrach. Betroffen waren nach Mileis Ansicht vor allem Investoren aus den USA und China. In Argentinien schlug die Kontroverse dennoch hohe Wellen, da viele argentinische Anleger fürchteten, ein Scam-Projekt könnte direkten Draht zur Politik haben.
Der Eklat zog weitere Kreise: Ben Chow, CEO von Meteora, trat im Zuge von Insiderhandelsvorwürfen bei LIBRA zurück. Argentinische Behörden reagierten ebenfalls gereizt, da eine mögliche Marktmanipulation durch hochrangige Akteure kein kleiner Skandal wäre. Der Vorwurf lautet, dass LIBRA in enger Abstimmung mit Politik und Geschäftspartnern aufgebaut wurde, um arglose Anleger zu ködern. Milei selbst sieht das anders, nennt die ganze Sache einen persönlichen Fehlschlag und spricht von falscher Auslegung seiner Aussagen.
Weitere Schlagzeilen aus der Krypto-Welt
Viele Akteure an den Kryptobörsen schauen derweil auf neue Entwicklungen in Handel und Regulierung. Coinbase und Kraken planen offenbar, die Derivate-Plattform Deribit zu übernehmen. Das Geschäft mit Krypto-Derivaten gewinnt an Bedeutung, weil dort häufig hohes Handelsvolumen zusammenkommt.
Die amerikanische Finanzaufsicht SEC gründete ein eigenes Team, das Krypto-Kriminalität gezielt verfolgen soll. Damit könnte sich die Jagd auf Betrug und Marktmanipulation verschärfen. Gleichzeitig debütierte Franklin Templeton mit dem sogenannten EZPZ ETF, der einfachen Zugang zu Bitcoin und Ethereum verspricht. Eine leichtere Investitionsmöglichkeit in Krypto könnte viele institutionelle Kunden anziehen.
Quelle: https://www.sec.gov/newsroom/press-releases/2025-42?ref=blockhead.co
In Nigeria läuft derweil eine Klage gegen Binance. Das Land bemüht sich immer wieder, einen klaren Rechtsrahmen für Krypto zu schaffen, hat aber gleichzeitig Streit mit großen Handelsplattformen. BitGo erweitert sein Geschäftsfeld mit OTC-Trading und denkt über einen Börsengang nach.
FTX, einst kollabierte Kryptoplattform und unter heftiger Kritik, startet langsam die Rückzahlung an seine Gläubiger. Besonders den Solana Kurs könnte dieser Vorgang betreffen, das Großteil des Vermögen wurde in SOL von der Börse gehalten. Robinhood plant, in Singapur über Bitstamp neue Kryptoprodukte anzubieten. Die Szene bleibt in Bewegung und zieht Investoren wie Regulierer gleichermaßen an.
Bitcoin vor entscheidender Marktphase
Während die Aufregung um Memecoins, Insiderdeals und skurrile Mind-Control-Theorien anhält, macht Bitcoin mit einer potenziell wichtigen Chartformation auf sich aufmerksam. Laut der Analyse von Rekt Capital bewegte sich Bitcoin jüngst aus einer sogenannten Monthly Bull Flag.
The Daily RSI has broken its Downtrend dating to late January 2025$BTC #Crypto #Bitcoin pic.twitter.com/amBRdmuPQj
— Rekt Capital (@rektcapital) February 21, 2025
Nach einem dynamischen Aufwärtsimpuls bildet sich dabei oft eine Seitwärtsbewegung, die vor einer weiteren Rally liegt.
Bitcoin liegt derzeit bei 95.950 US-Dollar und testet die Unterstützungsmarke bei ungefähr 94.000 US-Dollar. Dieser Wert gilt als entscheidend. Sollte der Kurs sich dort stabilisieren, halten einige Analysten weitere Anstiege auf mehr als 100.000 US-Dollar für wahrscheinlich. Fällt der Kurs jedoch unter die 93.700, könnten 92.000 als nächstes anvisiert werden. Rückschläge sind nach einem Monatsschluss über einem wichtigen Widerstand nicht ungewöhnlich. Manchmal brauchen Kurse Zeit, um einen neuen Boden zu finden.
Anfang Februar hatte Bitcoin laut Daten bei ungefähr 98.813 US-Dollar notiert. Der jetzige Rückgang wirkt deshalb nicht dramatisch, weil er häufig zu einer gesunden Marktausbildung gehört. Viel hängt davon ab, ob sich langfristige Käufer auf dem aktuellen Niveau engagieren oder weitere Gewinnmitnahmen einsetzen.
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