- CBDCs: Die Deutschen sind dem digitalen Euro gegenüber weiterhin skeptisch gestimmt
- Bargeldschwund: Und das, obwohl immer weniger Bargeld im Alltag verwenden
- Skepsis: Sorgen bereiten vor allem der Datenschutz und die digitale Infrastruktur
Deutschland, das Land der Sparer und der Bargeldzahler. Was allgemein als Klischee gilt, entspricht nicht immer den Tatsachen. Auch hierzulande zahlen immer mehr Menschen mit EC-Karte, Kreditkarte oder App. Dennoch sind die Deutschen dem digitalen Euro gegenüber skeptisch.
Bargeldschwund nimmt zu
So gut wie jede zweite Zahlung erfolgt in Deutschland digital. Laut Daten der Deutschen Bundesbank zahlten im Jahr 2021 58 % der Deutschen bar. Im Jahr 2023 ist dieser Anteil auf 51 % gesunken. Neben der EC-Karte befinden sich auch andere digitale Zahlungsmöglichkeiten weiterhin auf dem Vormarsch.
Dennoch kann sich gut die Hälfte der Deutschen nicht vorstellen, einen digitalen Euro zu verwenden. So schreibt jedenfalls Bloomberg in einem Artikel. Dabei will die EZB den digitalen Euro im Jahr 2028 einführen.
Verpflichtend soll der digitale Euro nicht werden. Laut der EZB-Chefin Christine Lagarde soll er neben dem regulären Euro fortbestehen. Allerdings soll das bargeldlose Zahlen mit ihm ein paar Vorteile bringen. Bislang überzeugen diese Versprechungen die Menschen hierzulande aber nicht. In Österreich und in der Slowakei herrscht ebenfalls eine allgemeine Skepsis gegenüber dem EU-CBDC.
Gründe für die Skepsis gegenüber dem digitalen Euro
Vor allem treibt die Deutschen das Thema Datenschutz um. Viele befürchten, sie würden durch den digitalen Euro zu einem gläsernen Bürger, dessen Transaktionen sich zu leicht zurückverfolgen lassen. Im Gegensatz zu einer anonymen Wallet hätten Finanzinstitute und Behörden komplette Einsicht darin, was wir wann und wo kaufen und verkaufen.
Diese Sorgen sind in Deutschland besonders ausgeprägt. Die EZB weiß das und will Sicherheitsmaßnahmen zur Verschlüsselung der Transaktionen implementieren. Allerdings bleiben die Deutschen skeptisch dahingehend, ob die EZB diese Versprechungen einhalten kann.
Digitaler Euro pic.twitter.com/SYlZ82oXAH
— StRiWi (@CStRiWi) April 26, 2024
Zudem sind vor allem ältere Deutsche gegenüber dem digitalen Euro skeptisch gestimmt. Sie befürchten eine Abhängigkeit vor der Technologie und die Probleme, die bei einem Ausfall der digitalen Infrastruktur auf uns zukommen würden. Mit Bargeld lässt sich jedoch immer bezahlen, auch ohne Strom.
Eine Studie von ACXION verdeutlicht die Unterschiede zwischen den Generationen. Demnach würden nur 10 % der zwischen 18- bis 24-Jährigen es komplett ablehnen, ihre Daten online preiszugeben, um dadurch die Qualität von Dienstleistungen zu verbessern. Gleichzeitig würden sich gut ein Drittel der Deutschen über 65 Jahren weigern.
CBDCs in den USA
Auch in den Vereinigten Staaten werden die digitalen Zentralbankwährungen und ihre Gefahren diskutiert. Der Kandidat der Republikaner, Donald Trump, hat geschworen, nach seinem Sieg eine Einführung der CBDCs zu verhindern.
Generell sind es vor allem die Republikaner, welche die CBDCs kritisieren. Ihnen geht es um das Recht auf Privatsphäre und den Schutz vor Machtmissbrauch. Auf der Demokraten-Seite sticht vor allem Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. als Kritiker hervor.
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Er ist ebenfalls ein Befürworter von Bitcoin und Kryptowährungen. Auch Trump hatte das Thema Bitcoin und Krypto für sich entdeckt und wirbt nun um die Stimmen der Krypto-Community.