Die Deutsche Bank möchte auch nach der Corona-Pandemie nicht in die alte Arbeitswelt zurückkehren. Dies äußerte der Chef des Geldinstituts in einem Interview mit der „Welt„. Ein positiver Nebeneffekt des Arbeitens von zu Hause aus sei das Einsparpotenzial. Die Deutsche Bank stellt sich indes auf ein Hybridmodell ein, in welchem die Mitarbeiter flexibel entscheiden können, von wo aus sie arbeiten.
Allerdings gebe es noch einigen Klärungsbedarf. „Wie genau dieses Modell aussieht, werden wir gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern entwickeln, denn es geht hier um weit mehr als nur darum, Buröfläche abzumieten„, so Sewing.
Deutsche Bank mit Blick nach vorn
Gemäß den Aussagen des Konzernlenkers habe die Deutsche Bank den Stresstest im Angesicht der Krise mehr als gut bestanden. Auch die IT habe sich als sehr leistungsfähig erwiesen.
Obgleich sich die Firmenkultur künftig stark verändern werde, möchte Sewing nicht komplett auf Home-Office setzen. „Bei Videokonferenzen werden weniger Emotionen transportiert, die Kamera nimmt einen Teil der Energie„, zudem sei der soziale Austausch unter den Mitarbeitern auch wichtig – nicht zuletzt deshalb, weil dies ermögliche, voneinander zu lernen.
Insgesamt blickt Sewing voller Optimismus auf das kommende Jahr. Seiner Meinung nach spiele der Brexit dem Bankenstandort Frankfurt in die Karten. Insbesondere im Fintech-Bereich ist die Deutsche Bank bestrebt, sich Marktanteile zu sichern. Hierfür wurden zuletzt zahlreiche Top-Angestellte angeheuert, beispielsweise Sibylle Strack, frühere Co-Chefin von Kontist.
Deutsche Bank Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche verringerte sich der Preis der Deutsche Bank Aktien um 4,6 Prozent. Im Monats-Rückblick schlägt das Minus sogar mit 9,8 Prozent zu Buche. Nach wie vor notiert das Wertpapier niedriger als unmittelbar vor dem Corona-Börsencrash am 19. Februar.
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