Das Kabinett diskutiert am Mittwoch darüber, wie ein Ausverkauf deutscher Aktien und Unternehmen verhindert werden könne. Dies geht aus einem „Handelsblatt„-Bericht hervor. Im Zuge der jüngsten Corona-Krise verringerten sich die Aktienkurse mitunter erheblich. Hedgefonds bräuchten sich allerdings keine Hoffnungen zu machen, so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Die Regierung sei fest entschlossen, deutsche Konzerne mit allen Mitteln zu schützen.
Die Regierung plane demnach, das Außenwirtschaftsgesetz zu ändern. Dadurch soll verhindert werden, dass Investoren die Krise nutzen, um deutsche Firmen unter Wert zu kaufen. Unterdessen äußerten sich die Regierungsvertreter bis dato nicht über konkrete Übernahmekandidaten.
DAX Aktien Marktkapitalisierung teilweise geringer, als Eigenkapital
Dem Bericht zufolge sei es sogar so, dass 17 Aktiengesellschaften aus Dax, MDax, SDax und TecDAX weniger wert seien, als sie an Eigenkapital abzüglich der Verbindlichkeiten bilanzieren. Jörn Weitzmann, seines Zeichens Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht und Sanierung im Deutschen Anwaltsverein, fordert einen besonders wachen Blick, „damit jetzt nicht ausländische Finanzinvestoren die Corona-Krise als Discount-Einstiegsmöglichkeit nutzen„.
Daimler sei indes einer der potentiellen Übernahmekandidaten. Aktuell sind die Daimler Aktien nur noch rund halb so viel wert, wie vor einem Jahr. Auch Betriebsratschef Michael Brecht warnt: „Unser Börsenkurs ist ein Schnäppchen, wir werden daher wachsam sein müssen„. Nicht zuletzt deshalb, weil Daimler im Gegensatz zu BMW und VW ein schützender Ankeraktionär fehle.
Mögliche Maßnahmen um DAX Aktien zu schützen
Sowohl Bund, als auch Länder, spannen dieser Tage Schutzschirme auf. Diese könnten zur Not auch vor Übernahmen schützen, der Schirm des Bundes kann gemäß Handelsblatt direkte Unternehmensbeteiligungen bis hin zu einer Höhe von 100 Milliarden Euro ermöglichen. Sollte das Ausmaß dieser Teilverstaatlichung nicht ausreichen, könne sogar noch mehr Geld nachgeschossen werden. Dies gab sowohl Bundeswirtschaftsminister Altmaier, als auch Finanzminister Scholz zu verstehen.
In der akuten Phase der Corona-Krise seien die interessierten Käufer zwar noch zurückhaltend. Dies könne sich jedoch rasch verändern, wenn die Auswirkungen der Pandemie besser abgeschätzt werden könnten – für einen Eingriff seitens politischer Akteure wäre es dann womöglich bereits zu spät.
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