Die aktuelle Situation erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass Daimler von chinesischen Investoren übernommen werde. Dies berichtete das „Manager-Magazin“ am Donnerstag. Das Coronavirus komme demnach für den Stuttgarter Konzern zum ungünstigsten Zeitpunkt – den der rapide Kursverfall der Daimler Aktien lade förmlich zu Übernahmen ein.
Anfang vergangenen Jahres veräußerte Daimler bereits 50 Prozent von Smart nach China. Nach wie vor werden die Modelle zwar in Sindelfingen designt, die Entwicklung und Produktion erfolgt jedoch bereits in China. Zwar spare dies Kosten, allerdings gebe Daimler damit Mitspracherechte ab. Geely-Haupteigentümer Li Shufu hält knapp 10 Prozent der Daimler Aktien.
Chinesischer Einfluss auf Daimler wächst
Ferner hält Baic Motor, ein chinesischer Automobilhersteller mit Sitz in Peking, 5 Prozent der gesamten Daimler-Anteile. Dies könnte jedoch erst der Anfang sein, wie das Manager-Magazin berichtet: „Investmentbanker berichten, die nächsten Prozente an Daimler seien bereits eingesammelt, auch die für die Staatsunternehmen zuständige chinesische Behörde Sasac sei eingeweiht„.
Damit, so die Ausführungen des Wirtschaftsmagazins, verliere Daimler zunehmend an Handlungsmöglichkeiten: „Käme es wirklich so weit, hielte Baic tatsächlich 10 Prozent an Daimler, ginge auf der Hauptversammlung nicht mehr viel gegen die Chinesen„. Insgesamt sei der Konzern in Gefahr, und auch die Stuttgarter hätten dies erkannt, weswegen die Nervosität wachse.
Unterdessen spricht Daimler mitnichten von einer Freund-Feind-Beziehung – im Gegenteil. Aus Führungskreisen spreche man demnach eher von einer „symbiotischen Beziehung„. Der mögliche Grund: Fast die Hälfte des Gewinns erzielt Daimler in China.
Coronavirus in mehrerlei Hinsicht Herausforderung für Konzern und Daimler Aktien
Neben der womöglich steigenden Wahrscheinlichkeit von Übernahmen im Zuge der Verringerung des Preises der Daimler Aktien hat der Autohersteller auch mit anderen Unwägbarkeiten zu kämpfen. So wird dieser Tage die Produktion nahezu auf null gefahren – zahlreiche europäische Werke sind bis auf Weiteres lahmgelegt. Auch Volkswagen und BMW stoppen die Produktion.
Indes sorgt das Coronavirus auch für positive Presse: so vermeldete Daimler am Donnerstag, dass der Konzern 110.000 Atemmasken spende. Auch Volkswagen will der Gesundheitsbranche Schutzmasken zur Verfügung stellen.
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