- Umfrage: Die Deutsche Bundesbank hat die Deutschen zu ihrer Einstellung zu CBDCs gefragt
- Offenheit: Demnach wären gut 90 % der Deutschen offen für digitale Zentralbankwährungen
- Vorteile: Die Deutsche Bundesbank sieht eine Reihe von Möglichkeiten für die CBDCs, etwa im Sozialstaat
Die Deutsche Bundesbank hat eine Umfrage durchgeführt und die Ergebnisse in einem Dokument veröffentlicht. Dabei hatte sie gefragt, ob die Menschen hierzulande während einer Bankenkrise zu den digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) wechseln würden.
86 % würden CBDCs in Betracht ziehen
Eine überraschend große Anzahl an Befragten stimmte dem zu. Von den 6.000 Teilnehmern der Umfrage waren 86 % offen für einen digitalen Euro während einer Bankenkrise. Bei der Umfrage ging es um das finanzielle Verhalten der Befragten zu bestimmten Zuständen des Finanzmarkts.
Laut der Umfrage der Deutschen Bundesbank wären gut die Hälfte der Deutschen mit einem digitalen Euro einverstanden. Auch dann, wenn es für die Annahme keine Belohnungen oder Vergütungen gäbe.
https://twitter.com/MatthiasRottner/status/1784909166936523055
Zur Überraschung der Deutschen Bank waren die Befragten ebenso interessiert daran, Bargeld zu verwenden wie an CBDCs. Und das, obwohl Deutschland eigentlich als Land der Barzahler bekannt sei. Jedoch waren die 86 % der Befragten offen dafür, CBDCs ohne Vergütung zu halten oder ihr Geld abzuheben und dafür einen digitalen Euro zu erhalten.
Bundesbank sieht weitere Vorteile in den CBDCs
Diese Ergebnisse dürften der Deutschen Bundesbank in die Hände spielen. Schließlich erproben sie und andere Zentralbanken bereits die Einführung solcher Digitalwährungen.
Am 24. April sprach der Präsident der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, auf der DZ Bank Capital Markets Conference 2024. Hier führte er einige Vorteile eines möglichen digitalen Euros auf.
So etwa ließe sich damit der Sozialstaat stärken, indem Limits für die Auszahlung von CBDCs verhängt werden können. Haushalte könnten somit mit digitalen Währungen versorgt werden, jedoch keinen Bankrun auslösen.
Bundesbankpräsident plädiert für digitalen Euro #Finanzpolitik #Bundestag Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Einführung eines digitalen Euro hat Bundesbankpräsident Joachim Nagel am Mittwoch beim geldpolitischen… https://t.co/FKn6OeOhl7
— Heute im Bundestag (@hib_Nachrichten) April 24, 2024
Gleichzeitig versichert Joachim Nagel, der digitale Euro könnte nicht zur Überwachung der Nutzer verwendet werden. Dass digitale Zentralbankwährungen von den Behörden zum Sammeln von Daten genutzt werden könnten, ist ein häufiger Kritikpunkt. Gleichzeitig machen aktuelle EU-Verordnungen es einem schwer, mit einem anonymen Wallet Kryptowährungen zu verwalten.
Innerhalb des Eurosystems sollen die Nutzer jedoch nur wenige Spuren hinterlassen. Auf der Konferenz vom 24. April versichert er, Finanzbehörden und Zahlungsdienstleister dürfen keine Transaktionsdaten sammeln – jedenfalls nicht für kommerzielle Zwecke.