An bahnbrechenden Krypto News mangelt es die Tage wahrlich nicht. Es scheint, als hätten zahlreiche Akteure entweder das Blockchain Potential erkannt, oder aber es breitet sich die Sorge aus, den Krypto Hype komplett zu verpassen. Besonders der „Facebook-Coin“ Libra sorgte in den letzten Tagen für reichlich Furore. Einige Analysten sind felsenfest davon überzeugt, dass die Bitcoin Kursexplosion unter anderem mit den Plänen von Facebook & Co. zusammen hängen. Doch damit nicht genug. Inzwischen fordert auch die Unionsfraktion einen digitalen Euro, was bei manchen zuweilen sogar zu Irritationen führt. Die Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hält eine Flächendeckende 5G-Abdeckung für unnötig, ihre Partei respektive Fraktion wiederum plant jedoch einen eigenen Coin? Zumindest gibt es bereits Pläne hierfür. Dies wirft eine Reihe von Fragen auf: Profitieren andere Kryptowährungen davon? Welche Technologie steckt dahinter und weshalb werden die Ambitionen rund um den so genannten E-Euro gerade jetzt publiziert?
Das Bitcoin Potential gilt als überaus groß. Gerade jetzt, in der bullishen Phase, zeigt sich dies sehr eindrücklich. Die Preise steigen beinahe im Sekundentakt, was natürlich auch dazu führt, dass immer mehr Bitcoin Prognosen publik werden, in denen ein erwarteter Wert in schwindelerregender Höhe als realistisches Ziel genannt wird. Oder ist es vielmehr so, dass der Bitcoin Hype bald schon wieder endet? Ist Libra der natürliche Feind von Bitcoin? Und könnte der E-Euro wiederum der natürliche Feind von Libra werden, sodass es bald kein Nebeneinander mehr gibt, sondern ein Kampf um die Hoheit auf dem Markt der digitalen Währungen? Auf diese und weitere Fragen versuchen wir in diesem Feature eine Antwort zu finden.
Digitaler Euro – Pläne und Ausblick
Zunächst einmal ist die Ankündigung durchaus mit einem herben Schlag für Krypto Enthusiasten verbunden. Weshalb? Dies liegt an der Art und Weise, wie die Notwendigkeit des E-Euros begründet wird. In dem Entwurf des Eckpunktepapiers der Union wurde beschrieben, dass „die Vorteile der Blockchain-Technologie von der Schattenwirtschaft in legale und seriöse Geschäftsmodelle“ überführt werden solle. Dies impliziert alles andere als versteckt, dass der derzeitige Krypto Markt vor allem von kriminellen Akteuren dominiert sei – Schattenwirtschaft kommt eher einem Vorschlaghammer, denn einer subtilen Andeutung nahe. Meiner Meinung nach stimmt diese Einschätzung nicht.
Zwar gibt es zweifellos auch in der Krypto Welt schwarze Schafe, doch die gibt es auch in jedem anderen Markt, zuweilen sogar in der Politik. Gerüchten zufolge scheint es selbst in der Union schon zahlreiche prominente Volksvertreter gegeben haben, die der Schattenwirtschaft nicht abgeneigt sind: Man denke an Spendenaffären, veruntreute Gelder oder plagiierte Doktorarbeiten. Insofern gilt auch hier: Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Allerdings ist konstruktive Kritik zweifelsohne angebracht. Werfen wir daher einen Blick auf die Pläne.
Optimiert für grenzüberschreitende Transaktionen
Der E-Euro solle, so die Pläne, zu einer einfachen, preiswerten und schnellen Zahlung eingesetzt werden können. Der E-Euro soll weiterhin von den Zentralbanken ausgegeben werden. Allerdings fand auch der Umstand Erwähnung, dass die Währung dazu dienen könne, andere Kryptowährungen zu kaufen. „Wie kann man Kryptowährungen kaufen?“ Aktuell scheinen sich diese Frage noch einige Menschen zu stellen. Künftig könnte dies vielleicht weitaus leichter vonstatten gehen.
Der E-Euro wird von den meisten als Versuch angesehen, die Macht nicht-staatlicher Akteure einzudämmen. Insbesondere der von Facebook initiierte Libra Coin ist der hiesigen Politik ein großer Dorn im Auge – was meiner persönlichen Meinung nach durchaus gerechtfertigt ist, zumindest in Teilen. Allerdings wird das Bitcoin Potential bzw. eine etwaige positive Bitcoin Prognose durch den E-Euro nicht konterkariert. Die Unterschiede sind schlichtweg zu groß. Der E-Euro wird sich mutmaßlich nicht für Investments eignen, sondern – ähnlich wie der Libra-Coin – einzig und allein als Währung dienen. Ferner kommen Vorteile wie dezentrale Strukturen, Anonymität etc. nicht zum Tragen.
Libra Coin: Auswirkung auf Bitcoin Potential
Die Krypto News rund um den Libra Coin hat für Aufsehen gesorgt. Gar nicht unbedingt, weil die dahinter stehende Technologie auf irgendeine Weise besonders bahnbrechend wäre. Im Gegenteil. Im Grunde bedient man sich zahlreichen Elementen, die in der Kryptoszene schon längst bekannt sind. Auch hinsichtlich der PR-Kampagne gab es kaum Neues. Böse Zungen könnten sogar behaupten, dass Facebook alten Wein in neuen Schläuchen präsentiert. Die Argumente der Libra Association hat man in ähnlicher Form schon zur Genüge gehört – allerdings von Akteuren mit weitaus geringerer Reichweite, und das ist der springende Punkt.
Es gilt als höchst wahrscheinlich, dass die Zahlungsmethode direkt nach der Implementierung von vielen Menschen genutzt wird. Die Anzahl an Usern ist schlichtweg riesengroß. Zumal, da der Libra Coin beileibe nicht nur von Facebook auf den Markt gebracht wird. Mit dabei sind andere namhafte Akteure wie Vodafone, Booking, Lyft, eBay und Spotify.
Libra als Stable Coin
Libra soll als universelle Währung für jedermann fungieren. Da er als Stable Coin konzipiert wird, sind Schwankungen wie wir sie sonst am Krypto Markt kennen, ausgeschlossen bzw. unwahrscheinlich. Bei dem Bitcoin Wert verhält es sich komplett anders: die jüngste Rally liefert eindrückliches Zeugnis davon ab. Der Libra Coin bildet unterschiedliche Währungen ab, unter anderem den US-Dollar, den Euro und das britische Pfund. Folgt man der Argumentation der Gründungsmitglieder, dann sollen von dieser Kryptowährung vor allem die Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländern profitieren. Durch Libra sollen jene, die aktuell keinen Zugang zur Finanzwelt haben, die Möglichkeit bekommen, internationale Transaktionen vornehmen zu können.
Libra Coin und Bitcoin pro und kontra
Der Libra Coin und Bitcoin ist in vielerlei Hinsicht nicht miteinander zu vergleichen. Genauer gesagt kann man sie zwar verglichen, wird jedoch feststellen, dass sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Bitcoin wird häufig als die Mutter aller Kryptowährungen bezeichnet. Innerhalb des Krypto Sektors ist die Marktdominanz von Bitcoin sehr groß. Folgt man einigen Branchenkennern, dann könnte sich diese Dominanz künftig noch eindrücklicher zeigen, unzählige sehen den Bitcoin Ausblick derart positiv, dass auch künftig überproportionale Zugewinne nahe liegend scheinen. Um die Auswirkungen des Libra Coins auf die Bitcoin Kursentwicklung fundiert abschätzen zu können, ist es unvermeidlich, die Unterschiede herauszuarbeiten.
Bitcoin und Libra – die Unterschiede:
- Wie bereits angemerkt, handelt es sich bei Libra um einen Stable Coin. Ein Blick auf die Bitcoin Chart Entwicklung macht direkt deutlich, dass man hier keineswegs von einem Stable Coin sprechen kann. Was ist besser? Hier scheiden sich die Geister. Fest steht , dass beides gewisse Vorteile nach sich zieht, im Gegenzug jedoch auch gewisse Gefahren birgt. Im übertragenden Sinne ist der Libra Coin der Apfel, und Bitcoin die Birne – und bekanntermaßen ist es schwierig, diese miteinander zu vergleichen: was einem am besten schmeckt, ist schlichtweg eine Frage des persönlichen Geschmacks. De gustibus non est disputandum, über Geschmack lässt sich nicht streiten. Gerade Anfänger und Laien sind häufig mit Fachbegriffen wie „Stable Coin“ überfordert. Machen wir es deswegen besonders einfach: Wer heute für 1000 Euro Bitcoin kauft, der hat morgen mitunter vielleicht sogar schon umgerechnet 1250 Euro in seiner Wallet. Derart volatile Coins sind hervorragend dazu geeignet, um Gewinne zu erwirtschaften. Bei einem Stable Coin verhält es sich anders: Wer künftig für 1000 Euro Libra Coins kauft, der hat aller Voraussicht nach am nächsten, am übernächsten und auch am über-über-nächsten Tag genau so viel – der Kurs schwankt nicht, und wenn, dann nur rudimentär.
- Bitcoin gilt als sogenannte Währung von Menschen, für Menschen. Jeder kann selbst am Netzwerk teilnehmen. Libra hingegen kann als Währung von Unternehmen für Menschen bezeichnet werden. Als Privatperson kann man sich in aller Regel nicht an der Arbeit des Netzwerkes beteiligen. Der Libra Coin ist folglich (wie auch der geplante E-Euro) zentralisiert.
Differenzen in vielerlei Hinsicht, keinen Anspruch auf Vollständigkeit
- Kunden von Libra müssen stets ihre Personal-IDs angeben, wenn sie in den Genuss dieser Währung kommen möchten. Dies steht dem ursprünglich dezentralen Zweck einer Blockchain ohne jeden Zweifel entgegen. Gerade auch vor dem Hintergrund der potentiellen Verletzung der Privatsphäre seitens Facebook, ist dies durchaus kritisch zu hinterfragen.
- Zugänglichkeit: nach derzeitigem Stand scheint hier der Libra Coin zu punkten. Natürlich gibt es auch heut schon viele Möglichkeiten, um Bitcoin Konto zu eröffnen. Für die große Masse an Nutzern scheint dieser Vorgang dennoch zu kompliziert – ungeachtet dessen, dass man ein Bitcoin Konto im Grunde schon nach wenigen Minuten erstellt haben kann. Hier wird der Libra Coin seine Stärken ausspielen, denn durch die Implementierung in Anwendungen wie WhatsApp wird es noch leichter sein, sich die digitale Währung zu kaufen.
Positive Effekte und gesunder Mix
Insgesamt scheint es aktuell, dass der Libra Coin nicht ansatzweise in Konkurrenz zu Bitcoin steht. Die Unterschiede wurden dargestellt. Wer Geld in Bitcoin investieren möchte, der profitiert von ganz anderen Vorteilen. Bis dato kann man allerdings nur eingeschränkt im alltäglichen Leben mit Bitcoin bezahlen. Hier wiederum entfaltet der Libra Coin vermutlich sein volles Potential. Obwohl Vorteile dezentraler Systeme augenscheinlich sind, werden in Zukunft vermutlich auch zentral organisierte Coins eine Rolle spielen und eine Berechtigung haben. Insofern besteht durch Facebooks Initiative sogar die Chance, dass digitale Währungen einer immer breiter werdenden Masse bekannt werden, was sich letztlich auch positiv auf den Bitcoin Preis auswirken sollte.
Bitcoin, Libra & digitaler Euro: Freund oder Feind?
Die Einschätzung zu Bitcoin und Libra wurde bereits dargestellt, und zwar dahingehend, als dass es vermutlich auf eine befruchtende Koexistenz hinauslaufen wird. Doch wie steht es um den E-Euro, dessen Entwicklung gerade im Raum zu stehen scheint? Hier verhält es sich vermutlich ähnlich wie bei Libra. Soll heißen, dass auch dieser keine Bedrohung für dezentrale Kryptowährungen darstellt. Im Gegenteil. Zumal sogar schon betont wurde, dass man mittels dem digitalen Euro auch andere Kryptos kaufen könne. Womöglich könnten die Auswirkungen auf den gesamten Krypto Markt sogar äußerst positiv ausfallen.
Zwischen Libra und dem E-Euro verhält es sich jedoch ganz anders. Beides sind zentrale Systeme, und es ist definitiv die Intention beider digitaler Währungen, einen reibungslosen Zahlungsverkehr auf virtuellem Weg zu gewährleisten. Aus politischen Kreisen wurde der Facebook Coin im Endeffekt sogar im wahrsten Sinne des Wortes als Antagonist bezeichnet. Einige Befürworter einer europäischen und staatlichen Kryptowährungen verfolgen das Ziel, die Macht einzelner Unternehmen einzudämmen. Fest steht, dass die nächsten Jahre auf dem Krypto Markt überaus spannend werden. Bisher gibt es jedoch keine Entwicklungen, die für Bitcoin, Ethereum und andere Altcoins negativ zu sein scheinen. Die meisten Krypto News sprechen sogar eine eindeutige Sprache: Beinahe alles deutet darauf hin, dass Krypto-Investierte rosigen Zeiten entgegen schreiten. Libra und der E-Euro werden der Mutter aller Kryptowährungen allerdings nicht das Handwerk legen – wer anderes behauptet, dessen Argumentation fußt derzeit auf einem sehr dünnen Boden!
Diversifizierung
Bis dahin gilt es, Augen und Ohren offen zu halten und sich neuen aussichtsreichen Entwicklungen nicht zu verschließen. Darüber hinaus scheint es überaus sinnvoll, nicht nur die vermeintlich großen Projekte im Auge zu behalten, sondern auch Nischen-Projekte, die nicht minder erfolgreich sein müssen. Allerdings sollte man im Falle eines Investments nicht alles auf eine Karte setzen, da es die Aussicht auf atemberaubende Gewinne nur dann gibt, wenn man auch dazu bereit ist, ein gewisses Risiko einzugehen. Durch eine breite Streuung wird dieses jedoch verringert.
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