- Changeng Zhao bekennt sich schuldig und zahlt 50 Millionen US-Dollar an Strafe
- Die Anklagepunkte umfassen Geldwäsche, Terrorfinanzierung und nicht lizenzierte Transaktionen
- Binance wird unter Aufsicht gestellt, darf jedoch seine Geschäfte fortführen
Paukenschlag in der Krypto-Welt: Der Gründer und Chef von Binance, Changpeng Zhao, ist zurückgetreten. Er wird fortan nicht mehr die Geschicke der größten Kryptobörse der Welt leiten.
Grund für den Rücktritt sind die Anschuldigungen der US-amerikanischen Behörden. Changpeng Zhao bekennt sich schuldig und ist bereit, 50 Millionen US-Dollar als Strafe zu bezahlen.
Deswegen wird Changpeng Zhao angeklagt
Changpeng Zhao, auch als CZ bezeichnet, bekennt sich der Geldwäsche schuldig. Nicht er selbst habe Geldwäsche betrieben, es war seine Kryptobörse Binance, welche solche illegalen Machenschaften möglich machte.
Er und Binance haben zugegeben, gegen die Geldwäsche-Gesetze der USA verstoßen zu haben. Die Kryptobörse muss eine Strafe von 4,3 Milliarden US-Dollar bezahlen. Zudem wird sie für drei Jahre unter Aufsicht der Behörden gestellt.
Changpeng Zhao zahlt persönlich eine Strafe von 50 Millionen US-Dollar. Während der dreijährigen Aufsichtszeit darf er keine Posten bei Binance einnehmen. Auf X schrieb er weiterhin, dass er auch in Zukunft sehr wahrscheinlich keine Positionen im Unternehmen bekleiden werde.
https://twitter.com/cz_binance/status/1727063503125766367
Der chinesisch-kanadische Geschäftsmann gründete Binance im Juli 2017. Innerhalb kurzer Zeit stieg sie zu einer der größten Kryptobörsen der Welt auf. Der eigene Token, die Binance Coin (BNB), rangiert unter den Top 5 der größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung.
Die Strafzahlung dürfte CZ gut wegstecken können. Laut dem Bloomberg Billionaires Index gehört er zu den 100 reichsten Menschen auf der Welt mit einem Gesamtvermögen von 23 Milliarden US-Dollar. Auch die Strafzahlung von 4 Milliarden US-Dollar dürften Binance nicht zu sehr schaden.
Die bereitwillige Strafzahlung rettet ihn möglicherweise nicht vor dem Aufenthalt im Gefängnis. Bislang hat der Richter ihn gehen lassen. Jedoch muss Changpeng Zhao in zwei Wochen erneut vor Gericht zum finalen Urteil erscheinen.
Die Machenschaften von Binance
Das United States Department of Justice (DoJ) beschuldigt die Kryptobörse nicht nur der Geldwäsche, sie umging auch Sanktionen und führte nicht lizenzierte Geldüberweisungen durch. Weiterhin soll die Börse der Terrorfinanzierung schuldig sein. Dieses Fehlverhalten soll sich zwischen August 2017 und dem Oktober 2022 zugetragen haben.
DOJ officially indicts #CZ and @binance claiming they allowed ISIS, Al Qaeda, and Hamas to illegally transact on its platform under U.S. sanctions. pic.twitter.com/sYBR9K6U5C
— Cowboy.Crypto (@cowboycrypto313) November 21, 2023
Der Anwalt Merrick Garland sagte in einer Pressekonferenz, Binance habe sich absichtlich des US-Markts bedient, ohne die Gesetze der USA zu achten. Er will Millionen von Transaktionen zwischen den USA, Russland, Syrien, Iran und dem von Russland besetzten Teil der Ukraine ausgemacht haben, die über die Exchange liefen.
Dabei soll es sich um gestohlene Gelder handeln oder um Gelder für andere kriminelle Aktivitäten. Seit mehr als drei Jahren hatten die Behörden die Kryptobörse untersucht. Sie sollen währenddessen Transaktionen zur Finanzierung von Kindesmissbrauch, Terrorismus und dem Handel mit illegalen Drogen entdeckt haben.
Das Schicksal des BNB Tokens
Der Exchange Token Binance Coin (BNB) hat merklich unter dieser Nachricht gelitten. Innerhalb eines Tages verlor der Kurs um knapp 10 %. Aktuell notiert die Kryptowährung bei 233,01 US-Dollar.
- BNB
(BNB) - Preis
$596.55
- Marktkapitalisierung
$87.02 B
Der Erfolg solcher Kryptowährung ist eng mit ihrer Exchange verbunden. Binance steht allerdings nicht vor dem Ende. Die Geschäfte dürfen weitergehen und ein kompletter Zusammenbruch wie bei der FTX-Börse ist aktuell nicht zu erwarten.