Verkehrsminister Scheuer warnt davor, dass ausländische Investoren versuchen könnten, sich während der Corona-Pandemie Mehrheiten zu sichern. Dies äußerte er gegenüber der „Süddeutschen Zeitung„. Die Börsenkurse zahlreicher DAX-Unternehmen erlitten zuletzt starke Einbußen. Diese Schwächung könnten sich internationale Investoren zunutze machen, so Scheuer.
„Wir haben nicht nur einen viralen Angriff. Wir könnten auch einen Wirtschaftsangriff danach erleben„, wie der Bundesverkehrsminister betont. Ferner gebe es ein „weltweites Interesse an erfolgreichen deutschen Unternehmen auch in der Mobilität und der Infrastruktur„. Demnach könnten insbesondere Automobil Aktien bzw. Anteile ein Ziel sein.
Automobil Aktien: Daimler, Volkswagen, BMW & Co. unter Beschuss
Ein Blick auf die Kursentwicklung deutscher Auto Aktien verdeutlicht das Ausmaß der Schwächung der Konzerne. Die Einbußen im Monats-Rückblick:
- Daimler Aktien Minus 46,8 Prozent
- BMW Aktien Minus 35,9 Prozent
- Volkswagen Aktien Minus 43,3 Prozent
Unterdessen äußert Bundesverkehrsminister Scheuer, dass er bereits im Gespräch mit anderen Ministern und Ministerien sei. Der Tenor: die Bundesregierung werde für die Abwehr der Pläne von außen sorgen. Es gehe darum, die deutsche Wirtschaftskraft nach der Krise zu sichern.
Hierfür sind unterschiedliche Maßnahmen geplant. Am Montag soll ein umfassendes Maßnahmenpaket durch das Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden. So plant die Bundesregierung einen Rettungsfonds, der auch die Staatsbeteiligung an Großunternehmen ermöglichen soll.
Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier fürchtet Ausverkauf – Auto Aktien in Gefahr?
Peter Altmaier stellte ebenfalls vorübergehende und zeitlich begrenzte Staatshilfen in Aussicht. Beteiligungen sowie Übernahmen seien denkbar.
Ab Montag stoppt die Produktion in weiten Teilen der Automobilindustrie. Dies könnte einerseits eine erhebliche Belastung für die großen deutschen Autohersteller werden. Andererseits sind auch die mittelständischen Zulieferer zunehmend unter Druck.
Indes betont auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder die reale Gefahr ausländischer Übernahmen: „Wenn am Ende dieser Krise steht, dass nahezu die gesamte bayerische und deutsche Wirtschaft in ausländischer Hand ist […] dann ist das nicht nur eine medizinische Krise„, wie es in dem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ heißt. Noch jedenfalls, so scheint es, könnten politische Maßnahmen dies verhindern.