Tim Bray, seines Zeichens Vizepräsident und Distinguished Engineer bei Amazon Web Services, kündigte sein seit 5 Jahren bestehendes Arbeitsverhältnis. Dies geht aus einem „Heise„-Bericht hervor. Als Grund gibt er an, dass er bestürzt darüber sei, dass Amazon Whistleblower entlassen hat, welche die Arbeitsbedingungen im Zuge der Corona-Krise anprangerten.
Der Tech-Konzern betonte, dass die Mitarbeiter deshalb gefeuert worden seien, weil diese sich nicht an die bestehenden Sicherheitsvorkehrungen aufgrund des Coronavirus gehalten haben. Bray bezeichnet das Vorbringen dieser Argumente für „lachhaft„. Demnach sei es jedem „vernünftigen Beobachter klar„, dass diese wegen Whistle-Blowing entlassen wurden.
Der scheidende Manager nimmt Amazon trotz seiner Kritik auch teilweise in Schutz. So sei er überzeugt davon, dass Amazon alles zum Schutz der Mitarbeiter unternehme. Dennoch hält er die Kündigungen für ungerechtfertigt.
Corona-Krise stellt Amazon vor Herausforderungen
Tim Bray äußerte, seine Bedenken hinsichtlich der Kündigungen „durch die vorgesehenen Kanäle“ zum Ausdruck gebracht zu haben. Da er jedoch auf taube Ohren stieß, zog er die Konsequenz und beendete das Verhältnis. Als führender Manager sei er nicht bereit dazu gewesen, die Konzernentscheidung mitzutragen.
Bisher sind insgesamt 5 Mitarbeiter des Versandhändlers an Covid-19 verstorben. Nicht zuletzt deshalb steige die Angst der Belegschaft vor Ansteckungen. Alleine in New York sind derzeit 29 Amazon-Mitarbeiter als erkrankt gemeldet. Nach im Januar veröffentlichten Zahlen hat Amazon 798.000 Mitarbeiter. Dass unter ihnen auch Covid-19 Fälle sind, scheint angesichts der Unternehmensgröße nicht verwunderlich.
Amazon Aktien Kursentwicklung im Überblick
Ungeachtet der angespannten Situation innerhalb der Belegschaft scheint sich die Corona-Krise als gewinnbringend für Amazon herauszustellen. Zwar verringerten sich die Aktienkurse im Wochenrückblick um 0,1 Prozent. Innerhalb des letzten Monats kletterten die Amazon Aktien hingegen um 22,3 Prozent nach oben. Wer die Wertpapiere in seinem Aktiendepot hält, scheint Grund zur Freude haben zu können: insbesondere die temporäre Schließung lokaler Geschäfte kommt dem Online-Händler zugute.