Wieder tut sich etwas bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Diesmal betreffen die AI News keinen geringeren als den Branchenriesen Amazon. Dieser hat seinen AI-kontrollierten Codierungsbot für einzelne Entwickler nun kostenlos gemacht. In einem am Donnerstag geteilten Beitrag gab Amazon bekannt, dass das sogenannten CodeWhisperer-Tool jetzt für jeden verfügbar ist, der sich anmeldet. Die Entscheidung darf als direkte Reaktion auf die jüngsten Nachrichten aus dem Hause Microsoft verstanden werden. Branchenbeobachter sehen in der kostenlosen Verfügbarkeit des Amazon-Tools eine ganz klare Kampfansage an die Konkurrenz.
Codewhisperer als Entwickler
Der CodeWhisperer wurde ursprünglich vor einem Jahr als Vorschau vorgestellt, die Developer in verschiedenen integrierten Entwicklungsumgebungen (IDEs) wie Visual Studio Code verwenden können, um Codezeilen auf Basis eines textbasierten Auslösers zu erstellen. Obwohl das Angebot zunächst nur Amazon Web Services-Kunden zur Verfügung stand, soll die nun angekündigte kostenlose Verfügbarkeit auch für Entwickler gedacht sein, die AWS nicht verwenden. Dank Einbindung des Visual Studio Code soll der Einstieg besonders einfach möglich werden.
https://twitter.com/awscloud/status/1646518060461989888
CodeWhisperer filtert automatisch alle Codevorschläge aus, die wahrscheinlich falsch sind, und markiert jeden Code, der ähnlich wie Open-Source-Trainingsdaten ist. Die AI verfügt auch über Sicherheitsprüffunktionen, mit denen Schwachstellen im Code eines Entwicklers erkannt werden können, während gleichzeitig Vorschläge zur Schließung jeder gefundenen Sicherheitslücke gemacht werden. Das Tool unterstützt derzeit verschiedene Sprachen, einschließlich Python, Java, JavaScript, TypeScript und C#, einschließlich Go, Rust, PHP, Ruby, Kotlin, C, C++, Shell-Skripting, SQL und Scala.
Auch, wenn das kostenlose Angebot Amazons nun für Furore sorgen und möglicherweise auch der Amazon Aktie Auftrieb geben dürfte, so bleiben im Markt auch kritische Stimmen zu hören. So wird die Qualität des Codings-Assistenten immer wieder bezweifelt. Microsofts GitHub war noch Juni des vergangenen Jahres der künstlichen Intelligenz von Amazon weit überlegen. Jedoch erhalten lediglich Entwickler und Studenten bislang kostenlosen Zugang zum Codierassistenten von Microsoft. Dieser kann ebenfalls verwendet werden, um Code aus einer IDE zu erzeugen oder neue Cover-Vorschläge zu machen. Im Normalfall kostet der Zugang zwischen 10 USD pro Monat oder 100 USD pro Jahr. Auch Google’s DeepMind unterläuft unterdessen mit seinem AlphaCode-Tool eine Testphase. Die Auswahl der KI Aktien nimmt aktuell in jedem Fall zu.
Siemens und Aleph Alpha mit eigenen Konzepten
Wer in Zukunft die Nase vorn haben wird, ist bislang kaum abzusehen. Jedoch scheint ein Stein ins Rollen gebracht und viele Unternehmen forschen weiter an immer neuen Anwendungsmöglichkeiten künstlicher Intelligenz. Amazon hat in diesem Zusammenhang auch eine neue Funktion namens Bedrock angekündigt, das Unternehmen beim Aufbau und Skalieren generativer AI-Anwendungen helfen soll. Dies soll es Drittanbietern erleichtern, AI-gesteuerte Tools zu erstellen, die Inhalte erzeugen, Fragen beantworten, Diagramme erstellen und vieles mehr.
Siemens and Microsoft unlock the collaborative power of generative AI to help industrial teams accelerate manufacturing innovation from product design to factory automation with Azure OpenAI Service and Microsoft Teams https://t.co/KiAglO5C3r
— Microsoft News and Stories (@MSFTnews) April 12, 2023
Auch deutsche Konzerne mischen mittlerweile mit. Siemens hat seinerseits eine Kooperation mit Microsoft gestartet und wird auch bei der Bereitstellung von Code ein Wörtchen mitzureden haben. Insbesondere bei speicherprogrammierbaren Steuerungen sieht sich Siemens als Vorreiter: „leistungsstarke, fortschrittliche künstliche Intelligenz entwickelt sich zu einer der wichtigsten Technologie für die digitale Transformation“, so Siemens Vorstand Cedrik Neike laut einem Bericht von Nordbayern.de. „Siemens und Microsoft arbeiten gemeinsam an der Bereitstellung von Tools wie ChatGPT, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen jeder Größe die Möglichkeit zu geben, auf neue Weise zusammenzuarbeiten und innovativ zu sein“.
Unterdessen hat das deutsche Start-up Aleph Alpha in Zusammenarbeit mit Hewlett-Packard kurz vor Start der Hannover-Messe einen neuen virtuellen Assistenten angekündigt. Bereits am Montag soll hierzu eine Live-Vorführung stattfinden. „Der KI-Assistent agiert dabei quasi wie ein hoch spezialisierter Servicetechniker, der das Fabrikpersonal unterstützt, sehr komplexe Aufgaben zu lösen“, so HP-Sprecher Patrik Edlund . So sollen Anwender in natürlicher Sprache mit dem Bot kommunizieren können. Als Antwort gibt es Bilder und Sprachausgaben.
AI lebt, aber ist das Metaverse am Ende?
Mittlerweile folgen viele Unternehmen der Künstlichen Intelligenz auf dem Weg zu einem messbaren Wachstumsfaktor. Mit einer Vielzahl von Anwendungen ermöglicht AI Unternehmen, ihre Produktivität und Effizienz zu verbessern. AI-basierte Systeme ermöglichen es Unternehmen, ihre Prozesse automatisiert zu gestalten und dadurch Kosten zu sparen. Mit dieser wachsenden Akzeptanz hat AI sich in den vergangenen Jahren zu einem der größten Potenziale für viele Branchen entwickelt.
Der Hype um das Metaverse als eine Art virtueller Welt, die durch künstliche Intelligenz gesteuert wird, scheint hingegen langsam abzunehmen. Obwohl das Metaverse als Technologie noch immer ein interessanter Ansatz ist, haben die Entwicklungen in den letzten Jahren gezeigt, dass die verantwortlichen Unternehmen die Erwartungen nicht erfüllen konnten. Einige dieser Projekte sind inzwischen gescheitert und andere haben sich überarbeitet, um auf ein neues Niveau an Realismus und Interaktivität zu kommen. Als Resultat steht ein technologisches Konzept, welches immer noch viel Aufregung hervorruft, aber keinen unmittelbaren Erfolg zu sehen ist.
Dennoch gibt es auch noch verschiedene Projekte im Bereich der Kryptowährungen, die auf das Thema Metaverse setzen. Die Job-Freelance Plattform Deelance möchte etwa einen Online-Marktplatz bereitstellen, den Freiberufler nutzen können, um Aufträge zu ergattern. Diese werden dann über NFTs abgesichert und sollen ein sicheres Umfeld für Freelancer bieten, um ihre Jobs zu finden. Dabei handelt es sich nur um eines der Beispiele, die zeigen, dass die Idee des Metaverse noch immer recht lebendig ist und Unternehmen auf der Suche nach neuen Wegen sind, um profitable Geschäfte mit Kryptowährungen zu machen.