Der Sportausrüster Adidas bringt mit der Organisation „Parley for the Oceans“ ein Schuhmodell heraus, das mit recycelten Plastikflaschen hergestellt wird. Konkret wurden bereits 2017 mehr als eine Million Schuhe des Modells verkauft. In den kommenden Jahren plant der Sporthersteller, die Anstrengungen zu intensivieren und neueren Projekte im Umweltschutzbereich zu starten. Schon heute gelten derartige Recycling Produkte als Treiber für den Adidas Aktienkurs.

Laufschuhe und Trikots aus Meeresmüll

Durch ein spezielles Verfahren stellt der Hersteller aus dutzenden Plastikflaschen Schuhe her, die optisch rein gar nicht an ihr Vorgängerprodukt erinnern. Die dafür verwendeten Flaschen werden aus dem Ozean gefischt. Die Beteiligung an dem Schutz der Meere und die daraus entstandene Qualität schaffte es sogar über den Schuhbereich hinaus. Mittlerweile werden auch Trikots von Real Madrid und Bayern München mit dem ehemaligen Meeresmüll erzeugt. Für Adidas selbst ist das eine Frage der Verantwortung:«Als eine globale Marke tragen wir die Verantwortung, die Welt zu verbessern. Diese Designs geben uns die Möglichkeit, unsere Unterstützung für diesen wunderbaren Zweck zu zeigen», erläutert Mathias Amm von Adidas Running.

Vernetzung von Adidas mit Umweltprojekten und Prominenz als Marketingstrategie

Der Sportkonzern trägt Verantwortung im Umweltschutz, profitiert dadurch aber gleichzeitig als Teil seiner Marketingstrategie. Das zeigt beispielsweise der seit Jahren wachsende Aktienkurs des Unternehmens sehr deutlich. Konkret hat die Marke vor, bis 2020 eine Gewinnsteigerung von pro Jahr im Schnitt 20-22 Prozent zu erreichen. Das soll unter Anderem durch kluges Marketing geschehen. Das bedeutet zum Beispiel, prominente Persönlichkeiten für eigene Projekte zu gewinnnen und Kooperationen zu starten. Das gelang etwa sehr gut durch die in Kooperation mit Kanye West hervorgebrachten „Yeezys“, kann jedoch auch im Umweltbereich sehr gut funktionieren.

Die Kooperation mit „Parley for the Oceans“ zeigt sehr deutlich, dass kluge Vermarktung und unübliche Projekte durchaus hohe Wellen schlagen können, solange das Interesse der Medien vorhanden ist. Angesichts der hohen Verkaufszahlen sind die aus Plastikflaschen gemachte Schuhmodelle jedoch nicht nur PR-technisch erfolgreich, sondern werden auch für ihr Aussehen und Tragegefühl geschätzt.

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Steffen Bösweich

Steffen hat Medien, Politik und Kulturwissenschaft studiert und nebenher bereits erste Erfahrungen im Print-, Radio- und Hörfunkjournalismus gesammelt. Nach seinem Studienabschluss hat er seine Journalistenausbildung in einem Verlag für Wirtschaft & Sport absolviert. Dem Wirtschaftsjournalismus ist er auch bei seinen weiteren Tätigkeiten als Redakteur stets treu geblieben und verfügt inzwischen über mehr als zehn Jahre Berufserfahrung.

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