Die Lufthansa-Aktionäre stimmten der Kapitalbeteiligung der Bundesrepublik mit einer Mehrheit von 98,04 Prozent zu. Die Anteilseigner stimmten am Donnerstag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung ab. Am Vormittag stimmten die Wettbewerbshüter der Europäischen Union zu. Damit endet eine wochenlange Zitterpartie, nachdem der Lufthansa durch die Corona-Pandemie die Zahlungsunfähigkeit drohte.
Die Bundesrepublik steigt mit 20 Prozent bei der Fluggesellschaft ein. Im Vorfeld betonte das Lufthansa-Management, dass die Airline dringend auf Hilfen angewiesen sei: „Wir haben kein Geld mehr„, so Aufsichtsratschef Kley. Ohne die Finanzspritze in Höhe von 9 Milliarden Euro sei eine Insolvenz-Anmeldung in den nächsten Tagen unvermeidbar gewesen – womit nach Wirecard ein zweites deutsches Schwergewicht ins Straucheln gekommen wäre.
Großaktionär entschied sich gegen Blockade der Lufthansa-Staatsbeteiligung
Im Vorfeld sorgten insbesondere die Äußerungen des Großaktionärs Heinz Hermann Thiele für Diskussionen. Dieser äußerte sich mehrfach kritisch gegenüber einen zu starken Staatseinfluss. Aufgrund der schwachen Beteiligung der Anleger hätte er mit seinem Aktienanteil von rund 15,5 Prozent die Möglichkeit gehabt, die Maßnahmen zu verhindern.
Zwar habe die Lufthansa nun die Möglichkeit, sich zu erholen, wie Kley ausführte. Allerdings bedeute das Konzept, dass in den nächsten Jahren finanzielle und strukturelle Belastungen auf die Airline zukommen.
Die politischen Entscheidungsträger zeigen sich unterdessen erleichtert. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier äußerte am Donnerstag in Berlin, dass die Lufthansa nun die Chance habe, gestärkt aus der Krise hervor zu gehen. Zudem betonte er, dass der Staat sich alsbald wie möglich wieder zurückziehe. Finanzminister Olaf Scholz wiederum sagte, dass die eingeleitete Maßnahme eine gute Nachricht für die Beschäftigten, das Unternehmen und Deutschland sei.
Lufthansa Aktien Kursentwicklung im Überblick
Im Angesicht der Corona-Krise verringerte sich der Preis der Lufthansa Aktien beträchtlich. Inzwischen ist das Unternehmen nicht mehr im DAX gelistet. Im Wochenrückblick schlägt der Verlust mit 2,8 Prozent zu Buche. Allerdings notiert das Wertpapier wieder rund 11 Prozent höher, als noch vor einem Monat.
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