Nach Berechnungen der Lufthansa-Gruppe gibt es derzeit einen Personalüberhang von 22.000 Vollzeit-Stellen. Alleine in Deutschland gebe es 11.000 Stellen zu viel, wie das Unternehmen in einer Mitteilung betont. Zwar wolle die Airline möglichst viele Mitarbeiter über die Krise hinweg halten, nichts desto trotz seien „schmerzhafte Restrukturierungen“ notwendig, so Personalvorstand Niggemann.
„Nach unseren aktuellen Annahmen über den Geschäftsverlauf der kommenden drei Jahre haben wir allein bei Lufthansa perspektivisch keine Beschäftigung für jeden siebten Piloten und jeden sechsten Flugbegleiter„, wie Niggemann weiter ausführt. Darüber hinaus seien auch zahlreiche Angestellte in den Bereichen Technik, Verwaltung und Catering betroffen. Insgesamt beschäftigt der Konzern 138.000 Mitarbeiter.
Lufthansa betont Krisensituation
Unterdessen spricht die Lufthansa von der größten Krise der Luftfahrtgeschichte. Ungeachtet der Herausforderungen wolle die Gruppe über 100.000 Arbeitsplätze langfristig sichern. Die Corona-Pandemie brachte die Geschäfte nahezu zum Erliegen, lediglich der Frachtverkehr sicherte der Lufthansa weiterhin Umsätze. Aufgrund der daraus entstandenen Schieflage verabschiedete die deutsche Bundesregierung ein 9 Milliarden Euro schweres Rettungspaket. Über jene Finanzspritze müssen die Aktionäre der Airline auf der Hauptversammlung am 25. Juni noch abstimmen.
Auch andere Airlines leiden unter den Reisebeschränkungen im Angesicht der Covid-19-Pandemie, was jene zu spüren bekommen, die Airline Wertpapiere in ihren Aktiendepots halten. Wie Kryptoszene.de jedoch bereits unlängst berichtete, ist die Lufthansa dahingehend besonders stark betroffen, als dass das Unternehmen deutlich kürzer ohne staatliche Zuschüsse bestehen kann – anders als beispielsweise bei Ryanair, wo die Liquidität bis zu 99 Wochen reichen könnte.
Lufthansa Aktien Kursentwicklung im Überblick
Innerhalb der letzten Woche verringerte sich der Preis der Lufthansa Aktien um 14,3 Prozent. Im Monats-Rückblick steht hingegen ein Plus. Hier schlägt der Zugewinn mit 35,7 Prozent zu Buche. Nichtsdestotrotz notiert das Wertpapier noch deutlich niedriger, als vor dem Börsencrash am 19. Februar. In Folge dessen verlor die Lufthansa sogar ihren Platz im DAX. Neu im Kreis der 30 DAX-Konzerne ist hingegen der Berliner Immobilienkonzern Deutsche Wohnen.