Die Lufthansa betonte, über ein Insolvenzverfahren nachzudenken, welches nach Condor-Vorbild in Eigenverwaltung abgewickelt werden könnte. Ferner verhandelt das Unternehmen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit der Bundesregierung. Hintergrund sind dringend benötigte Liquiditätsspritzen. Im Raum stehen staatliche Kredite von bis zu 10 Milliarden Euro.

Zwar verfüge die Lufthansa noch liquide von bis zu 4 Milliarden Euro. Der Betrag könnte jedoch bereits rasch verpufft sein. So äußerte Konzernchef Spohr, dass das Unternehmen jede Stunde eine Million Euro benötige. Das Unternehmen habe Verbindlichkeiten, zudem wollen Kunden Geld für gestrichene Flüge zurück. Alleine für Zinsen und Tilgung werden demnach bis zu eine Milliarde Euro jährlich fällig – für bereits bestehende Kredite, wohlgemerkt.

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Lufthansa ringt um Souveränität

Unterdessen wächst bei der Lufthansa gut 20 Jahre nach der Privatisierung die Sorge vor politischem Einfluss. Am Dienstag sprach Spohr mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Finanzminister Olaf Scholz. Geld stehe durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds zwar zur Verfügung. Hinsichtlich der Konditionen scheint es jedoch Uneinigkeit zu geben.

So berichtete der „Spiegel„, dass die Lufthansa ein Angebot der Bundesregierung zurückwies. Dieses sah vor, dass der Bund bis zu 30 Prozent der Anteile übernehme, und im Gegenzug zwei Aufsichtsratsmandate sowie eine Sperrminorität erhält. Weiterhin kritisiert die Lufthansa die Konditionen. Der Zinssatz von 9 Prozent sei zu teuer. Die Reaktion des Luftfahrtunternehmens: ein Insolvenzverfahren in Aussicht zu stellen. Ob es sich hierbei lediglich um eine Drohgebärde handelt, um in eine günstigere Verhandlungsposition zu kommen, wird sich indes noch herausstellen müssen.

Konkurrent Ryanair missbilligt das Gesuch der Lufthansa: Nach der Krise werd die Lufthansa wieder „herumlaufen und alle kaufen„, so der Vorwurf von O’Leary, seines Zeichens Ryanair-Chef in einem Interview mit „Sky News“. Seiner Meinung nach verschaffe sich die Lufthansa durch Staatshilfen einen Wettbewerbsvorteil.

Lufthansa Aktien Kursentwicklung im Überblick

Ungeachtet der Turbulenzen erhöhte sich der Preis der Lufthansa Aktien innerhalb der letzten Woche um 1,3 Prozent. Im Monats-Rückblick steht allerdings ein Verlust – dieser schlägt mit 10,5 Prozent zu Buche. Alles scheint darauf hinzudeuten, dass die Aktienkurse auch die nächsten Wochen und Monate einer Berg- und Talfahrt ausgesetzt sind.

Photo by dmncwndrlch (Pixabay)

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Christian Becker

Christian Becker ist Journalist von Beruf, seit ein paar Jahren ist er aber spezialisiert auf Kryptowährungen und Kursanalysen von Aktien bei Kryptoszene.de tätig. Er hat hauptberuflich bei IsarGold GmbH als Journalist und Analyst gearbeitet und schrieb auch regelmäßig für Kryptoszene.de, indem er Charts von Kryptowährungen und Aktien analysierte. Im März 2020 entschloss er sich weiterhin freiberuflich aber in Vollzeit bei Kryptoszene.de anzufangen und ist bis jetzt als einer der Hauptautoren und Redakteuren hier tätig.

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