Washington kocht: Donald Trump will Fed-Gouverneurin Lisa Cook abberufen, sie zieht vor Gericht. Parallel erschüttert ein „Flash Crash“ den Bitcoin-Markt – und Eric Trump gießt mit kühnen Ansagen zusätzlich Öl ins Feuer. Die Hintergründe.
- Trump erklärt die Abberufung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook wegen angeblicher Hypothekenfehler; Cook will klagen. Rechtslage unklar.
- Jackson Hole: Powell signalisiert mögliche Zinssenkung im September
- „Flash Crash“: BTC fällt am Sonntag in Minuten um ~4.000 US-Dollar auf ~111.000
- Eric Trump nennt sich selbst einen „Bitcoin-Maxi“, prognostiziert 175.000 US-Dollar noch dieses Jahr, deutet 200.000 BTC Staatseinkauf an.
Trump will Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook
US-Präsident Donald Trump hat am 25. August die Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook verkündet – mit Verweis auf angeblich fehlerhafte Angaben in Hypothekenanträgen (zwei Immobilien als „Hauptwohnsitz“). Cook weist die Vorwürfe zurück und will klagen, um im Amt zu bleiben. Die Fed betrachtet Cooks Status vorerst als unverändert; rechtlich ist der Beschluss noch unklar (”for cause“) im Federal Reserve Act. Bislang liegt nämlich kein Gerichtsbeschluss vor, der Cook an der Teilnahme an der nächsten Zinssitzung hindern würde.
Es handelt sich um eine beispiellose politische Eskalation, die die Unabhängigkeit der Notenbank testet. Cook hat den prominenten Anwalt Abbe Lowell mandatiert. Jurist:innen verweisen darauf, dass die fraglichen Hypothekentransaktionen vor Cooks Fed-Amtsantritt 2022 lagen und bereits im Senats-Vetting bekannt gewesen seien.
Eric Trump zwischen Hype und Belegpflicht
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Eric Trump, Präsidentensohn, hat sich in den vergangenen Tagen öffentlich als ”Bitcoin-Maxi“ positioniert, u. a. beim Notenbanktreffen in Jackson Hole und beim Wyoming Blockchain Symposium.
Er prognostiziert 175.000 US-Dollar für BTC noch 2025 und über 1 Mio. US-Dollar langfristig. Darüber hinaus kommt das Gerücht dazu, die USA habe „still und leise 200.000 BTC“ gekauft. Bestätigt wurde diese Aussage jedoch von keinem relevanten Medienpapier.
“I think we’re going to be over $175,000 this year…You go out a couple of years and there’s no question Bitcoin goes over $1 million.”
Jerome Powell mit der Rede, auf die alle gewartet haben
Jerome Powell signalisierte am 22. August in Jackson Hole erstmals offen, dass die Fed bei steigenden Arbeitsmarktrisiken im September die Zinsen senken könnte – zugleich mit dem Hinweis, dass die Entscheidung nicht feststeht. Das befeuerte zunächst Risikoassets, erhöhte aber kurz darauf die Sensitivität gegenüber politischen Schocks; inklusive Trumps Attacke auf die Fed.
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“Flash Crash“ am Wochenende
Am Sonntag, den 24. August, kam es dann zu einem abrupten Rutsch: Der Bitcoin-Kurs fiel binnen Minuten um rund 4.000 US-Dollar in den Bereich ~111.000 US-Dollar, bevor er sich stabilisierte. Dies war wohl auf den großen Walverkauf von 24.000 Bitcoin zurückzuführen, Kryptoszene berichtete ausführlich zu dem Thema. Parallel dazu gab es Zwangsliquidationen im hohen dreistelligen Millionenbereich.
Laut CryptoRank bewegte die der Wal 24.000 BTC über mehrere Tage dorthin und rotierte einen Großteil in ETH; Diese Daten stützen im Übrigen die These, dass das Kapital nun in Ethereum rotatiert wird, dessen Kurs direkt auf knapp 5.000 US-Dollar gestiegen ist, und somit eine Altcoin-Season 2025 wahrscheinlicher wird.
JUST IN: A Bitcoin whale sold 24,000 BTC worth over $2.7 billion, causing today’s -$4,000 crash in minutes.
They still hold 152,874 BTC worth more than $17 BILLION. 😳
h/t @SaniExp pic.twitter.com/m4aM9JwlAO
— Bitcoin Archive (@BTC_Archive) August 24, 2025
Was das zusammengenommen bedeutet
Politische Eingriffe in die Fed-Governance treffen auf einen Markt, der nach Powells dovishem Signal ohnehin nervös war. In diesem Setting reichen große BTC-Abgaben einzelner Adressen, um in dünner Liquidität Kaskaden zu zünden – selbst wenn der Alleinverursacher-Beweis aussteht.
Für Anleger:innen heißt das: Makrotermine (allen voran die Fed-Sitzung Mitte September) eng takten, On-Chain-Ströme sowie Liquidations- und Funding-Daten laufend monitoren – und Narrative erst übernehmen, wenn sie belegt sind. Vieles deutet kurzfristig eher auf eine Altcoin-Phase hin, sofern ETH-Rotation, Momentum und eine fallende BTC-Dominanz anhalten. Kurz: wachsam bleiben, Risikoparameter scharf stellen – die nächsten Wochen bleiben richtungsweisend.
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