- Marktkorrektur: Bitcoin fiel nach einem starken Start ins Jahr 2024 und einem Allzeithoch von 108.500 $ auf unter 94.000 $.
- Fed und Wirtschaft: Neue Wirtschaftsdaten wie steigende offene Stellen und ein höherer PMI deuten auf Inflationsdruck hin, was Hoffnungen auf schnelle Leitzinssenkungen schmälert und Risiko-Assets wie Bitcoin belastet.
- Donald Trumps Einfluss: Der Amtsantritt von Trump könnte den Markt bald massiv beeinflussen – positiv, falls er sein Versprechen hält, oder negativ, wenn andere Themen Vorrang erhalten.
Die Korrektur bei Bitcoin und Co setzt sich heute weiter fort
Nachdem das Jahr 2024 für den Krypto-Markt ja eigentlich so gut gestartet war und BTC es zwischenzeitlich bereits wieder geschafft hatte, über 100.000 $ zu steigen, setzte in den vergangenen beiden Tagen Ernüchterung ein. In diesem kurzen Zeitraum sank die Gesamtmarktkapitalisierung des Marktes wieder um über 5 %, und Bitcoin wird heute schon wieder unter 94.000 $ gehandelt. Eine ähnliche Korrektur hatte es ja bereits in der zweiten Dezemberhälfte gegeben, nachdem BTC ein Allzeithoch von 108.500 $ erreichen konnte.
Damals war diese massive Markt-Trendkorrektur, die BTC auf zwischenzeitlich nur noch 92.000 $ zurückgeworfen hatte, maßgeblich auf das Dezember-FOMC-Meeting der FED zurückzuführen. Hier hatte man zwar einen Rate Cut beschlossen, danach in der Rede des Vorsitzenden ließ Jerome Powell jedoch durchblicken, dass man im Jahr 2025 möglicherweise eine restriktivere Haltung einnehmen müsste, als gedacht, und der Leitzins nicht ganz so schnell gesenkt werden könne, wie es ursprünglich antizipiert worden war. Die Inflation scheint also noch nicht in einem solchen Ausmaß eingedämmt worden zu sein, wie man es sich eigentlich gewünscht hatte.
- Bitcoin
(BTC) - Preis
$92,085.00
- Marktkapitalisierung
$1.83 T
Die jüngste Korrektur am Markt könnte nun auf einen ähnlichen Faktor zurückzuführen sein. Tatsächlich kamen nämlich vorgestern neue Wirtschaftsdaten aus den USA heraus, die offenbarten, dass die Zahl der offenen Stellen in den USA im November deutlicher angestiegen ist, als das erwartet worden war. Genauer gesagt stieg sie auf 8,1 Millionen anstatt der antizipierten 7,7 Millionen Stellen. Zudem stieg auch der PMI auf 54,1 statt der antizipierten 53,3 Punkte. Das alles deutet auf eine sozusagen stabile Wirtschaft und eben leider auch auf steigenden Inflationsdruck hin.
Das schmälert jetzt wiederum die Hoffnungen darauf, dass bald mit heftigen Leitzinssenkungen gerechnet werden kann. Das führte jetzt auf der einen Seite zu einem sprunghaften Anstieg der Renditen für US-Staatsanleihen und eben auf der anderen Seite zu einem Abschwung bei den Kursen von Risiko-Assets wie Bitcoin.
Trump und die US-Leitzinspolitik – daran wird die Entwicklung des Kryptomarktes 2025 hängen
Der weitere Jahresverlauf 2025 für den Krypto-Markt wird dann eben maßgeblich davon abhängen, wie es mit der US-Zinspolitik und der Wirtschaftsentwicklung weitergeht. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass mit weniger Leitzinssenkungen, wie beispielsweise nur einer weiteren für das ganze Jahr, zu rechnen ist, würde das die Märkte wahrscheinlich weiter negativ beeinflussen und könnte sogar zu einer Schockreaktion, wie einer Rezession, führen.
Das nächste wichtige Ereignis diesbezüglich dürfte das nächste FOMC-Meeting der Fed sein, welches Ende Januar abgehalten werden wird. Hier wird es dann neben dem potenziellen Rate Cut vor allem auch um die anschließende Rede von Jerome Powell, seine Einschätzung über die wirtschaftliche Lage und seinen Ausblick für das Jahr 2025 gehen, die bei den Märkten deutliche Volatilität auslösen könnte.
Zudem wird die Entwicklung des Kryptomarktes aber natürlich auch massiv davon abhängen, wie sich der Amtsantritt von Donald Trump in den USA gestalten wird. Der hatte sich während seines Wahlkampfs mehr und mehr als Pro-Krypto-Kandidat positioniert und war durchaus dadurch aufgefallen, dass er sagte, man solle die USA wieder zum Krypto-Capital der Welt machen. Er hatte eine lockere Regulierung und mehr Attraktivität der USA als Standort für Krypto-Unternehmen in Aussicht gestellt und sogar eine mögliche nationale Bitcoin-Reserve angedeutet.
Donald Trump is now a Bitcoin bull
He suggests using #Bitcoin to pay off the $35 trillion of US debt.
It’s great to see that politicians are now talking about this.
— Wise Advice (@wiseadvicesumit) August 2, 2024
Nun wird sich jedoch natürlich erst nach seinem offiziellen Amtsantritt zeigen, wie schnell und in welchem Ausmaß diese umfassenden Versprechungen und Andeutungen auch umgesetzt werden können. Sollte er zu seinem Wort stehen, würde das den Kryptomarkt wahrscheinlich massiv beflügeln und könnte einer möglichen weiteren restriktiven Zinspolitik der USA sozusagen entgegenwirken.
Andererseits könnte es zur Enttäuschung vieler Krypto-Anleger und institutioneller Investoren beitragen, wenn Donald Trump sich zunächst auf „wichtigere Themen“ konzentriert. Das könnte sich negativ auf die weitere Wertentwicklung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen mit Potenzial auswirken. Kryptowährungen mit Zukunft könnten jedoch durch technologische Fortschritte und zunehmende Adoption trotz der politischen Unsicherheiten weiter wachsen.
Grundsätzlich gehen die meisten Anleger und auch renommierte Analysten jedoch davon aus, dass wir noch nicht am Ende des aktuellen Bullenmarktes angekommen sind. Die Bitcoin-Prognosen bis zum Jahresende bewegen sich zwischen 120.000 $ und 150.000 $, teils sogar bei optimistischen Szenarien bei 200.000 $.
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