Krypto News: Bittrex zahlt 24 Millionen US-Dollar Strafe wegen Krypto-Vorwürfen der SEC

Die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (kurz: SEC), die Krypto-Exchange Bittrex sowie dessen früherer CEO und Mitgründer William Shihara sind zu einer Einigung gekommen. Bittrex hat sich bereit erklärt, 24 Millionen US-Dollar zu zahlen. Die Behörde hatte die Exchange angeklagt, eine unregistrierte Wertpapierbörse zu betreiben.

In einem Schreiben verkündete die SEC, man habe sich auf eine Zahlung von 14,4 Millionen US-Dollar durch Bittrex und Bittrex Global als Abschöpfung aus dem Vermögen geeinigt. Weitere 4 Millionen US-Dollar werden als Sicherungspfändung gezahlt und die restlichen 5,6 Millionen US-Dollar als Ausgleich für den Rechtsstreit. Die Einigung muss noch immer vom Gericht bestätigt werden.

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Gurbir Grewal, Leiter der Vollstreckungsabteilung der SEC, sagte zu dem Fall, dass niemand sich der Verantwortlichkeit entziehen könne. Dabei spiele es keine Rolle, welche Art von „Labels“ man am Geschäft mit Investitionsverträgen hänge, um dadurch die Behörden zu täuschen. Er bezichtigt Bittrex und die Nutzer, genau das und auch mutwillig getan zu haben.

William Shihara hingegen hält die Vereinbarung für einen guten Deal. Seiner Meinung nach müsste es in den USA eine Balance zwischen Innovation auf Seiten der Unternehmer und der Regulierung durch die Behörden geben. Shihara war von 2014 bis 2019 der CEO von Bittrex.

Behörden schießen sich auf Bittrex ein

Die Strafanzeige ging im April dieses Jahres ein. Die SEC beschuldigte Bittrex, eine unregistrierte Wertpapierbörse, einen Broker und Verrechnungsstelle zu betreiben. Weiterhin zeigte die SEC die Exchange dafür an, sich ein einzelnes Orderbuch zusammen mit Bittrex Global geteilt zu haben.

Today we announced that crypto asset trading platform Bittrex Inc. and its co-founder and former CEO, William Shihara, agreed to settle charges that they operated an unregistered national securities exchange, broker, and clearing agency.

— U.S. Securities and Exchange Commission (@SECGov) August 10, 2023

Das ist nicht das erste Mal, dass Bittrex im Kreuzfeuer der US-Behörden steht. Im Oktober 2022 leitete die Office of Foreign Assets Control (Amt zur Kontrolle von Auslandsvermögen) eine Fähndungsaktion gegen die Exchange ein. Damals einigte man sich, ganze 29 Millionen US-Dollar als Strafe zu zahlen. Später, im März dieses Jahres, verkündete Bittrex, alle Dienste in den USA im April einzustellen. Grund sei das regulatorische Klima in den Vereinigten Staaten. Im Mai gab die Exchange den Bankrott bekannt.

Bittrex ist jedoch nur eine von mehreren Exchanges, gegen welche die SEC ermittelt. Aktuell laufen Verfahren gegen Binance, Coinbase, Ripple Labs sowie Terraform Labs. Einige Stimmen sowohl unter den Gesetzgebern als auch aus der Krypto-Industrie meldeten sich kritisch zur Herangehensweise der Behörden. Deren Regulierungs-Stil sei stark von Zwangsvollstreckungen geprägt.

Versetzt die SEC der Krypto-Industrie den Todesstoß?

Die Vorstöße der SEC richten sich vor allem auf in den USA beheimatete Kryptobörsen und den Status der Altcoins. Wiederholt geht es darum, ob die Kryptowährungen als Wertpapiere zu betrachten sind. Rückwirkend müssten dann alle Exchanges in den Vereinigten Staaten saftige Strafen zahlen, da sie sich des unregistrierten Wertpapierhandels schuldig gemacht haben.

Auf der einen Seite ließe sich argumentieren, dass die Behörde lediglich die Kunden schützen und ihre Interessen wahren will. Jedoch ließe sich das Vorgehen auch so interpretieren, als wolle die SEC den Handel mit neuen Kryptowährungen sowie die Web3.0-Industrie im Keime ersticken. Durch das Vorgehen der Regulierer suchen Krypto-Unternehmen lieber das Weite und bauen ihren Sitz woanders auf. Das könnte sich jedoch ändern, sollte der US-Kongress anderer Meinung sein und die SEC an einer kürzeren Leine halten.